Der Handel mit Währungen – Kapitel 2
Allgemeines zum Traden der Währungen.
Das Traden der Währungspaare unterscheidet sich zum Traden der Indizes. Während wir beim Index einen Aufwärtstrend über viele Jahre sehen, so unterliegen wir bei Währungspaaren Trendänderungen in kürzeren Abständen. Oft ändert sich der Trend in wenigen Monaten. Das hängt immer mit der jeweiligen Geldpolitik zusammen. Geht der Leitzins einer Leitbank rauf oder runter. Wie entwickelt sich die Wirtschaft des jeweiligen Landes. Unternimmt die Leitbank gerade irgendwelche Maßnahmen, wie Anleihen Ankäufe etc.
Beim Traden von Währungspaaren müssen wir die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen wesentlich genauer verfolgen und sollten immer auf aktuellem Stand sein, wie und was die Politik gerade macht. Sind Spannungen zwischen den Ländern oder hat eine Währung gerade Geldproblem, wie aktuell gerade Griechenland.
Aktuelle Risiken in den Währungen.
Die Risiken, die sich in den Währungen verstecken, sind die, dass wir selten voraussehen können wie sich die jeweiligen Leitbanken sich verhalten. Diese NEW’ s werden immer versucht so geheim wie möglich zu halten, bis diese dann bei den öffentlichen Sitzungen verkündet werden.
Bei diesen Sitzungen finden dann immer sehr große Kursbewegungen statt und ich rate hier dazu, nicht zu spekulieren. Sondern viel mehr sich die Ergebnisse anzuschauen und dann der jeweiligen Entscheidung zu folgen. Hier kommt es viel zu häufig vor, dass die Kurse erst mal sehr stark in die entgegengesetzte Richtung ausschlagen und dann wieder zurücklaufen.
Es bedarf also etwas Übung, diese Marktlage richtig einschätzen zu lernen.
Was müssen wir zu Nachrichten (ntv) lernen?
Bei Nachrichtensendungen hören wir lediglich die Entscheidungen der Leitbanken und alle Aussagen zu den Währungen, speziell zum EURO in unserem Fall sollte man so gut wie kein Gewicht geben. Es wird viel zu oft nur von kurzfristigen Entwicklungen gesprochen. Meistens redet man schon von Erholung des EURO’ s wenn er mal einen Cent nach oben geht, dabei ist die Langfristige Entwicklung aktuell (2015) noch ganz klar mit sinkenden Kursen einzuschätzen.
Schauen Sie sich ruhig die Börsennachrichten auf ntv täglich an und bekommen Sie ein Gefühl für diese Märkte.
Die Entwicklung der Währungen der letzten 5 Jahre.
EUR/USD
Schauen wir uns hier mal die Währungen im Vergleich zum Euro an. Das sicher am meisten gehandelte Währungspaar ist der EUR/USD. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass sich die Kurve in den letzten 5 Jahren ganz deutlich von den Kurven der Indizes unterscheidet. Wir sehen hier, dass die jeweiligen Trends sich in Zyklen einteilen. Während wir z.B. im DAX einen stetigen Aufwärtstrend erkannt haben über 5 Jahre, dann sehen wir hier im EUR/USD dass wir im Jahr 2010 einen Aufwärtstrend hatten der sich im Jahr 2011 in einen Abwärtstrend geändert hat, um dann im Jahr 2012 wieder in einen Aufwärtstrend zu wechseln und dann schließlich im Jahr 2014 in einen kräftigen Abwärtstrend zu wechseln.
Wir erkennen also auf den ersten Blick, dass sich Währungen im Gegensatz zu den Indizes immer einem Trendwechsel unterziehen, während wir in den Indizes einen klaren Aufwärtstrend haben.
EUR/JPY
Interessant zu sehen ist, dass sich der Kursverlust des Euros zum Yen wesentlich weniger auswirkt wie im Vergleich zum Dollar. Das hängt von der momentan unterschiedlichen Währungspolitik zwischen Japan und den USA ab. Während Japan auch Anleihen aufkauft steht in den USA eine Zinserhöhung an. Dies zeigt sehr schön wie sich Währungen entwickeln und worauf wir wirklich achten müssen.
EUR/GPD
Der EUR/GPD Chart ähnelt sehr stark dem EUR/USD. Diese beiden Charts sind fast gleich. Auch hier sehen wir einen wellenförmigen Kursverlauf. Wie in allen Währungspaaren müssen wir auf die jeweilige Geldpolitik des Landes achten. Der Trendwechsel zieht sich hier meistens über ein Jahr hin und ändert dann wieder die Richtung.
EUR/CHF
Der EUR/CHF ist auch ein interessanter Chart. Hier erkennen wir die Geldpolitik der Schweiz auch wieder sehr gut. Die Schweiz hat große Mengen an Euro eingekauft um den Schweizer Franken zu stützen und künstlich hoch zu halten. Als dies nicht mehr gelungen ist, hat sich die Schweiz dazu entschlossen den Schweizer Franken an den Euro zu koppeln, das können wir sehr schön an der fast geraden Linie erkennen. Jetzt wurden allerdings die Einkäufe des Euros für die Schweiz zum Problem und sie haben Ihre Geldpolitik wieder geändert und den Schweizer Franken wieder vom Euro losgelöst. Diese Entscheidung führte dazu, dass der Schweizer Franken regelrecht in Stunden eingebrochen ist. Diese Entscheidung kam für die Börsen weltweit komplett überraschend und wirbelte an diesem Tag alle Kurse mächtig durcheinander.
Dies ist auch wieder ein schönes Beispiel, warum wir uns an die 1€ Regel halten sollten und unser Risiko so klein wie möglich halten sollten. Solche Entscheidungen können uns prinzipiell täglich treffen und können große Verluste bescheren, nur wenn wir wirklich Glück haben kann dies auch große Gewinne bescheren. Doch wir sollten immer das mögliche Risiko im Fokus haben, um nicht unangenehm überrascht zu werden.
Wir wollen ganz klar langfristig zu den Gewinnern gehören.
EUR/AUD
Hier sehen wir jetzt den Vergleich von Euro zum australischen Dollar. Auch hier können wir wieder eine wellenförmige Entwicklung. Das Verhalten hier ist eigentlich das Selbe wie in allen anderen Charts auch. Auch hier können wir wieder gut erkennen, dass wir auf die Zeichen der jeweiligen Geldpolitik achten müssen und diesem Trend dann Folge leisten sollten.
EUR/CAD
Der Vergleich zwischen dem Euro und kanadischen Dollar gleicht auch wieder den anderen Charts. Auch hier spiegelt sich die Geldpolitik der Eurozone wieder. Den einzigen Unterschied den wir zwischen den Charts vielleicht erkennen können ist, dass die Auf.- bzw. Abstiege etwas deutlicher ausfallen in manchen Charts. Doch der eigentliche Trend der durch die Geldpolitik der Eurozone vorgegeben wird ist immer und überall gleich.
EUR/RUB
Jetzt kommen wir zu einem Ausnahmefall dem russischen Rubel. Der Rubel hat aufgrund der Sanktionen die gegen Russland erhoben wurden durch die Ukraine Politik einen kräftigen Einbruch erlitten und deswegen ist der Euro gegenüber dem Rubel auch so gewaltig gestiegen. Wir sehen hier sehr schön, wenn sich solche Gelegenheiten bieten was wir dann zu tun haben. Man hat eventuell den Eindruck, dass dies nicht so oft vorkommt doch im Laufe der Jahre kommt dies öfter vor als man jetzt vielleicht denken mag.
Was hier aber auch noch sehr auffällig ist, ist: dass der Rubel vor seinem Verfall kaum Bewegung gegenüber dem Euro hatte. Das täuscht hier im Chart etwas durch den extremen Anstieg am Ende des Charts. Auch hier im Rubel ist eine wellenartige Bewegung wie auch in den anderen Charts im Vergleich zum Euro.
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