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Fonds – Was ist ein Investmentfonds?

Was ist ein Fonds/Investmentfonds?

Formal gesprochen, handelt es sich bei einem Investmentfonds nach deutschem Recht um ein Publikums-Sondervermögen, das von einer Kapitalanlagegesellschaft, der so genannten Investment- oder Fondsgesellschaft, verwaltet wird.

Plastischer ausgedrückt, lässt sich ein Investmentfonds auch mit einem großen Topf vergleichen, in den viele – zum Teil tausende von Anleger – einen Teil ihres Vermögens hineinlegen. Die gebündelten Mittel werden dann von professionellen Fondsmanagern in verschiedene Vermögenswerte investiert. Dies können z. B. Aktien, Renten, Derivate oder Bankguthaben sein. Auch der Erwerb von Beteiligungs- und Grundstücks- bzw. Immobilienvermögen ist möglich. Die Anlage der eingesammelten Gelder erfolgt dabei im Namen der Fondsgesellschaft aber für gemeinschaftliche Rechnung der Investoren.

Ziel der Fondsmanager ist es, das ihnen anvertraute Geld im Rahmen der durch die Fondsstatuten eingeräumten Möglichkeiten möglichst ertragreich anzulegen, dabei allerdings gleichzeitig den Risikoaspekt im Auge zu behalten. Grundsätzlich müssen sie sich dabei natürlich an den gesetzlichen Vorgaben sowie den Anlagerichtlinien des jeweiligen Fonds orientieren. Um der Grundidee des Investmentsparens – nämlich der Risikostreuung durch eine Vielzahl von Anlagen – gerecht zu werden, dürfen beispielsweise maximal 5 %, in Ausnahmefällen maximal 10 % des Anlagevermögens in Wertpapiere eines Emittenten investiert werden.

Die genauen fondsspezifischen Anlagerichtlinie oder auch Anlageziele werden bei Auflage des Fonds festgelegt und können in den Verkaufsprospekten nachgelesen werden. Häufig lässt sich der Anlageschwerpunkt aber bereits dem Namen entnehmen.

Was unterscheidet offene von geschlossenen Fonds?

Bildlich gesprochen handelt es sich bei offenen Fonds, zu neudeutsch Open-End-Funds, um unendlich große Töpfe, in die in unbegrenzter Höhe Anlagegelder hineinfließen können. Für die zufließenden Mittel darf die Investmentgesellschaft beliebig viele Fondsanteile ausgeben. Auf der anderen Seite ist sie aber auch dazu verpflichtet, diese jederzeit zum Rücknahmepreis (gegebenenfalls abzüglich eines Rücknahmeabschlags) wieder zurückzunehmen. Für die Investoren stellen offene Fonds damit eine sehr flexible Anlagemöglichkeit dar, die ihnen den täglichen Zugriff auf das eingesetzte Kapital ermöglicht.

Geschlossene Fonds (Closed-End-Funds) können dagegen nur in begrenztem Umfang Anlagegelder aufnehmen und dafür eine von vornherein festgelegte Anzahl von Anteilen ausgeben. Ist das geplante Volumen erreicht, wird der Fonds geschlossen und die Ausgabe der Anteile eingestellt. Ein Anspruch auf Rückgabe der Anteile besteht bis zum Ende der Laufzeit nicht. Sie können lediglich an Dritte weitergegeben oder gegebenenfalls über die Börse verkauft werden. Dabei richtet sich der Anteilswert – anderes als bei Open-End Funds – allerdings nicht nach dem Inventarwert, sondern nach Angebot und Nachfrage, was zu erheblichen Auf- oder Abgeldern führen kann, sofern der Besitzerwechsel überhaupt gelingt.

Was sind die Vorteile von Fonds?

Investmentfonds haben zunächst einmal den bereits angesprochenen Vorteil, dass selbst mit geringem Kapitaleinsatz eine breite Streuung des investierten Vermögens erzielt werden kann. Die Pleite eines Unternehmens, der Ausfall einer Anleihe oder der Fehlgriff beim Erwerb einer Immobilie können als Einzelinvestments zum Verlust eines großen Teils des eingesetzten Kapitals führen. Im Rahmen eines Fonds, der in viele, zum Teil über 100 verschiedene Vermögensgegenstände einer Anlageform investiert, fallen einzelne Ausfälle dagegen kaum ins Gewicht.

Was sind die Nachteile von Fonds?

Ein wesentlicher Nachteil von Investmentfonds ist sicherlich darin zu sehen, dass sich mit ihnen nur ganz bestimmte Markterwartungen umsetzen lassen. Von wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise Hedge- oder Futurefonds abgesehen, spielen sie ihre Stärken insbesondere in steigenden Märkten aus. Bei fallenden Assetpreisen oder in längeren Seitwärtsphasen ist mit ihnen dagegen in der Regel keine attraktive Rendite zu erzielen. Nun mag ein guter Fondsmanager bei rückläufigen Aktienkursen zwar besser abschneiden als der Markt, für den Anleger, der mit einem entsprechenden Fonds im Jahr 2002 „nur“ 35 %, statt wie der Dax über 40 % verloren hat, kann dies aber nur ein schwacher Trost sein. Hier bieten deshalb andere Anlagevehikel, wie beispielsweise Zertifikate, deutlich bessere Möglichkeiten, unter Berücksichtigung der persönlichen Risikoneigung die eigenen Erwartungen umzusetzen.

Was sind die Risiken von Fonds?

Spiegelbildlich zu den Chancen, ist das zentrale Risiko einer Vermögensanlage in Investmentfonds im allgemeinen Marktrisiko zu sehen. So wird es auch dem besten Manager nicht gelingen, sich einer negativen Entwicklung der Assetklasse, in die er zu investieren hat, gänzlich zu entziehen. Verliert der Deutsche Aktienindex rund 40 % seines Wertes, wie es beispielsweise 2002 der Fall war, liegen auch die Verluste der meisten Standardwertefonds in diesem Bereich. Dies gilt umso mehr, als sich viele Fondsverwalter an der jeweiligen Zielmarke (Benchmark) orientieren und versuchen, deren Entwicklung nachzuvollziehen bzw. im positiven Fall zu übertreffen.

Besonders hoch fällt das Marktrisiko bei Aktienfonds aus. Weniger Risiko weisen dagegen herkömmlich Rentenfonds auf. Bei Spezialfonds, deren Investments nicht breit gestreut werden, sondern sich auf einen bestimmten Bereich beschränken, kommen zum allgemeinen Marktrisiko noch länder-, technologie- oder branchenspezifische Risiken hinzu. Welche Ausmaße diese Risiken annehmen können, mussten viele Anleger, die unmittelbar vor dem Platzen der „Neue Markt-Blase“ auf Internet- oder Hightechfonds gesetzt haben, schmerzlich erfahren.

 

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