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Scalp Trading Strategie

Die Scalp Trading Strategie gehört zu den kurz.- bis ultrakurzfristigen Trading Methoden. Hier dauern die Trades oft nur Sekunden oder manchmal auch Minuten. Scalpen bedeutet schneiden. Man versucht also ein kleines Stück der Kursbewegung herauszuschneiden.

Wie wird die Scalp Trading Strategie angewendet?

Zuerst einmal möchte ich betonen, dass beim Scalp Trading nur sehr kleine Gewinne pro Trade realisiert werden. Aus diesem Grund ist es ganz besonders wichtig einen Position die ins Minus läuft ebenso schnell wieder zu schliessen. Ein Scalp Trader lebt von der Trefferquote die er erreicht. So ist es also besonders wichtig beim Scalp Trading eine hohe Trefferquote zu erreichen und geöffnete Positionen schnell im Gewinn oder Verlust zu schliessen.

Die verwendete Chart-Einstellung ist entweder der 1-Minuten-Chart oder auch der 5-minuten-Chart. Weil hier schnelle und sehr kurze Trades ausgeführt werden kann es durchaus sein, dass ein Scalp-Trader 30 bis 50 Trades in relativ kurzer Zeit ausführt. Doch auch hier gilt es immer auf Signale zu schauen und nur dann eine Position zu öffnen wenn die Bedingungen stimmen.

Das Ziel eines Trades.

Das Ziel beim Scalp Trading ist es immer in schnelle Kursbewegungen einzusteigen und hier ein paar Punkte mitzunehmen. Gewinne werden dabei durch die Trefferquote erreicht. Hierbei kommt es zum einen auf das Trade Ziel an. Es ist also wichtig eine klare Struktur beim Öffnen und Schliessen der Trades einzuhalten. Meiner Meinung nach hat sich eine Relation aus 8 Pips Plus und 5 Pips Minus als gut herausgestellt. Das bedeutet also immer wenn ein Trade mit 8 Pips ins Plus gelaufen ist wird der dadurch entstandene Gewinn realisiert und wenn ein Trade mit 5 Pips ins Minus gelaufen ist wird entsprechend der Verlust realisiert. Wenn man sich an diese Einstellung ganz konsequent hält brauchen wir eine Trefferquote von ca. 40% um neutral zu arbeiten. Liegt nun unsere Trefferquote über 40% dann machen wir Gewinn.

Beim Scalp Trading ist es besonders wichtig sich auch an diese Regeln zu halten. Läßt man auch nur einmal eine Position weiter ins Minus laufen weil man so sehr davon Überzeugt ist der Kurs dreht wieder und es geschieht dann leider doch nicht, dann können wir damit ganz schnell die Arbeit von Wochen vernichten. Mit nur einer nicht konsequent eingehaltenen Position.

Rechnen wir einmal etwas nach.

Gehen wir von einer Tradezahl von 100 Trades aus. Wenn wir also nun 40 Treffer Trades erreichen dann haben wir hier einen Anzahl von GewinnPips von 40×8 da wir Gewinne erst bei 8 Pips Plus realisieren. 40×8 ergiebt ein Ergebnis von 320 Pips (Plus). Nun haben wir noch die Verlust-Trades diese schliessen wir immer bei 5 Pips im Minus. 60×5 ergiebt dann 300 Pips (Minus)

Bei einer Trefferquote von 40%:

40×8 = 320 Plus
60×5 = 300 Minus

320 – 300 = 20 Pips (Plus) Gesamtergebnis

Was wir hier erkennen können ist, dass wir bei einer Trefferquote von 40% ein Gesamtergebnis bei 100 Trades von immer noch 20 Pips Plus erreicht wird. Können wir also nun eine höhere Trefferquote erreichen und mit etwas Erfahrung sind ca. 65% Trefferquote durchaus realistisch dann erreichen wir beim Scalp Trading durchaus auch ein sehr gutes Gesamtergebnis.

Bei einer Trefferquote von 65%:

65×8 = 520 Plus
35×5 = 175 Minus

520 – 175 = 335 Pips (Plus) Gesamtergebnis

Man kann sehr gut erkennen, dass die Trefferquote hier ganz entscheidend ist und das Einhalten der Stopp Loss bzw. Take Profit Punkte eine große Rolle spielen.

Die unterschiedlichen Scalp Trading Techniken

Es gibt nun unterschiedliche Methoden nach möglichen Trades Ausschau zu halten.

  1. Momentum Trading
  2. Dip Buying oder Bounce Selling
  3. Volatility Trading
  4. News Placing

Hierbei werden verschiedene Indikatoren eingesetzt. Doch die Vorgehensweise ist letztendlich dann bei allen Methoden wieder gleich. Schauen wir uns die 4 unterschiedlichen methoden jetzt einmal etwas genauer an.

Momentum Trading

 

Scalp-Trading-Strategie-Charts-Momentum

Bei der Momentum Strategie im Scalp Trading schauen wir nach den Momenten in denen wir ein möglichst hohes Momentum in der aktuellen Trend-Richtung haben. Erst wenn dies zusammentrifft setzen wir einen Trade. In der oben dargestellten Grafik sehen wir zwei mögliche Einstiegspunkte für einen Trade. Die im unteren Teil der Grafik dargestellten blauen Kurve ist das Momentum und wie wir erkennen können wenn wir an den eingezeichneten Positionen nach unten gehen ist das Momentum zu den möglichen Trades einmal sehr kräftig in Richtung Verkaufen und auf Kaufen. Da wir uns hier im Minuten Chart befinden sehen wir auch, dass sich innerhalb von ca. einer Stunde zwei recht sichere Einstiegspunkte für einen Momentum Trade beim Scalp Trading erhalten haben.

Dip Buying oder Bounce Selling

Scalp-Trading-Strategie-Charts-Dip-Buying-Bounce-Selling

Die Dip Buying oder auch Bounce Selling Methode bedeutet immer aus Trendstarken Phasen zu profitieren. Hier ist es das Ziel sobald wir einen kräftigen Trend erkennen in diesen einzusteigen und davon zu profitieren. Diese Methode ist sicher diejenige in der sich die allermeisten Trader versuchen. Auch hier gilt es einiges an Erfahrung mitzubringen. Diese Methode ist sicher so beliebt weil wir in kurzer Zeit oft sehr viele Einstiegsmöglichkeiten haben. In dieser Grafik habe ich den gleichen Zeitraum wie in der Momentum Grafik verwendet um Ihnen den Unterschied der beiden Methoden deutlich zu machen. Ich persöhnlich bevorzuge die Momentum Methode weil diese um einiges sicherer ist und die Trefferquote mit etwas Übung deutlich höher liegt. Doch für diejenigen die weniger Zeit am Tag zur Verfügung haben ist diese Methode sicher eine gute Wahl in der knapp zur Verfügung stehenden Zeit eine große Zahl an Trades zu platzieren.

Volatility Trading

Scalp-Trading-Strategie-Charts-Volatility

Die Volatility Methode beim Scalp Trading ist ebenso eine sehr lukrative Art zu traden. Diese Methode findet Ihre Anwendung wenn wir Seitwärtsbewegungen am Markt sehen und mit einem Ausbruch in eine Richtung zu rechnen ist. Diese Ausbrüche finden in der Regel bei News statt. Wir sehen hier in einem 5 Minuten Chart eine Seitwärtsbewegung die ca. 1 Stunde andauert. Dies passiert häufig vor Bekanntgabe von News. Die Seitwärtsbewegung ist zwischen den beiden weißen Linien zu sehen. Kommt nun die News haben wir hier einen Ausbruch aus dem Kanal nach oben. Diesen versuchen wir zu erwischen und Profit zu generieren.

News Placing

Scalp-Trading-Strategie-News-Placing

Beim News Placing versuchen wir immer möglichst kurz vor der Veröffentlichung von News einen Trade zu plazieren. Da der Markt sehr häufig übertrieben auf News reagiert. Diese Vorgehensweise bedarf etwas an Übung und auch sehr viel Wissen. Hierfür benötigen wir zum einen einen Newsticker und auch einen Kalender in dem wir die Termine im Vorraus alle sehen können. Ziel ist es kurz vor der Bekanntgabe der News eine Position zu plazieren und die übertriebene Marktreaktion für sich zu nutzen. Davor müssen wir die Reaktion allerdings abschätzen können und wissen wie der Kurs reagieren wird. Dies ist definitiv eine Methode für sehr erfahrene Trader, weil sie sehr schwierig in der Ausübung ist.

Der Unterschied zu den anderen Scalping Methoden ist hier, dass wir versuchen den Trade so lange wie möglich laufen zu lassen. Haben wir die richtige Richtung getroffen nehmen wir so viel Pips wie möglich mit.

Wie sieht nun ein Trading Tag aus?

Wenn wir die Scalping Methoden anwenden bei unserem Trading dann ist es an den meisten tagen so, dass wir meherer Methoden verwenden. Da wir jeden tag an der Börse irgendwelche News bekommen die mehr oder weniger gewichtig sind kommt es eigentlich vor dass wir mal die eine und mal die andere Scalping Methode anwenden können und auch sollten. Die am häufigsten angewendeten Methoden sind sicher die „Dip Buying/Bounce Selling – Methode“ und die „Volatility Methode“. Diese beiden Methoden sind sicher die Methoden die wir am häufigsten zum Einsatz bringen können. Mit etwas Übung kommen wir damit auch sehr schnell gut zurecht.

Meine Empfehlung.

Wenn Sie gerade mit dem Trading beginnen dann ist es sicher eine gute Idee erst mal mit sehr kleinem Geld zu starten. Dies ist am besten auf Plattformen möglich die Mini-Slots zulassen. Mini-Slots bedeutet Trades in der Größe von 1€ oder gar weniger setzen zu können. Das ist z.B. auf einem Followerkonto bei ayondo möglich. Hier haben wir zwar etwas höhere Gebühren doch dies sollte uns am Anfang mal nicht stören. Es geht primär erst mal darum Übung zu haben und die notwendige Erfahrung zu erarbeiten. Erst wenn wir uns sicher sind beim Traden können wir die Tradegröße so verändern, dass wir am Ende von den Profiten auch leben können.

Buchempfehlung:

 


Kommentare

Klaus 9. August 2016 um 17:12

Hallo!
Ich Trade jetzt auch schon seit 5 jahren (seit 2 jahren erfolgreich).
Ich schaue mir trotzdem immer gern tradingstrategien im Internet an. Bei ihrer Momentum strategie fällt mir auf das es kein eindeutiges einstigssignal gibt. Sie schreiben z.b.In der oben dargestellten Grafik sehen wir zwei mögliche Einstiegspunkte für einen Trade. Die im unteren Teil der Grafik dargestellten blauen Kurve ist das Momentum und wie wir erkennen können wenn wir an den eingezeichneten Positionen nach unten gehen ist das Momentum zu den möglichen Trades einmal sehr kräftig in Richtung Verkaufen und auf Kaufen. 1. Wie kräftig ist kräftig? 2. Erfolgt der einstig erst nachdem die gekenzeichneten großen kerzen geschlossen haben denn zuvor wird aufgrund der jeweils kleinen korrektur das momentum eher schwächer?

Antworten

Jörg Kunkel 12. August 2016 um 13:16

Zu aller erst es gibt in der Momentumkurve durchaus ein eindeutiges Einstiegssignal. Um das deutlicher zu erkennen müsste man den Folgeverlauf abdecken, denn im Moment der Entscheidung für einen Einstieg ist ja der weitere Verlauf des Kurses oder auch Momentums noch nicht sichtbar.

Zu 1. Ich verwende in der Momentumkurve die Standarteinstellungen. Ein Signal erhalten wir immer dann wenn die Kurve fast den äusseren Rand erreicht. Das sind ca. 9 von 10 erreichbaren Punkten in der Momentumkurve.

Zu 2. Der Einstieg ist etwa der Beginn der großen Kerze. In dem Augenblick in dem die große Kerze beginnt sieht man die Momentumkurve bereits in der Darstellung. Den weiteren Verlauf erkennt man ja erst wenn die nächste Kerze beginnt.
Da man aber den günstigsten Einstieg eigentlich so gut wie nie trifft, findet der Einstieg während den großen Kerzen statt.

Man muss immer im Auge behalten, dass man zum Einstiegspunkt den weiteren Verlauf nicht kennt. Doch wenn die Momentumkurve an den äusseren Rand des Darstellungsbereiches gelangt ist die Wahrscheinlichkeit dass der Kurs noch weiter in diese Richtung läuft hoch. Also wenn die blaue Linie sich am oberen Rand befindet wäre es KAUFEN und am unteren Rand VERKAUFEN.

Bei einer Einstellung von 10 in der Momentumkurve liegt der Einstiegspunkt bei ca. 9. Je nachdem wie exakt es dargestellt wird.

Beim Traden lernt man nie aus, deswegen freue ich mich immer über solche Kommentare oder auch Fragen. Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen.

Hier in diesem Artikel ging es mir in erster Linie darum die Trading Strategie erst mal so einfach wie möglich zu erklären. Verkomplizieren kann man es dann immer noch 🙂 Ich möchte hier auch noch andere Trading Ansätze erläutern.

Antworten

Tim 3. April 2021 um 1:04

Sehr schöne Übersicht der Thematik. Mir sind allerdings noch ein paar Dinge unklar:
– Wie groß ist ein Pip definiert?
– Ist beim Momentum Trading die Skala des Momentums unten Fix oder ändert sich diese dynamisch anhand des kleinsten und größten Momentums im Betrachtungszeitraums (und wenn welcher Betrachtungszeitraum ist am sinnvollsten)?
– Wenn man den MOM/10 Chart gewählt hat, bedeutet dies man geht 10 Intervalle vom derzeitigen Kurs zurück um das aktuelle Momentum zu berechnen?

Antworten

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