Welche Chartform ist die richtige Wahl?

Es gibt verschiedene Chartarten oder verschieden darstellungen im Chart. Welche Chartart ist nun die beste oder richtige? In welchem Chart bekommen wir die tiefsten Einblick ins Geschehen an der Börse? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns jetzt hier in diesem Teil des Chart Technik Trainings.

Unterschieden wird zwischen zwei Gruppen, die jeweils unterschiedliche Kurse zur Anzeige benutzen. Es handelt sich um Linien- und Point & Figure-Charts sowie um Balken- und Kerzen-Charts. Dabei nutzt die erste Gruppe nur Schluss- oder Kassakurse, die zweite Gruppe dagegen auch Eröffnungs-, Höchst- und Tiefstkurse.

Während in Börsensendungen immer noch mit Liniengrafik in den Charts der Kurs besprochen wird, schauen wir uns die Kursentwicklung doch lieber in einer anderen Chartform an.

Die Vor.- und Nachteile der unterschiedlichen Darstellung in Charts schauen wir uns nun mal etwas genauer an.

Linien-Charts

Der Linienchart ist einer der gebräuchlichsten Chartform. Dieser hat aber einen großen Nachteil für Chartanalytiker. Der Linienchart stellt lediglich den Tagesabschluss oder auch Kassakurse dar und die Kursschwankungen des Tagesgeschehens werden nicht abgebildet. Auf diese Weise sehen wir zwar auch die allgemeine Kursentwicklung, doch ohne die Tagesschwankungen fehlen uns wichtige Analysedaten. Eine Entscheidungsfindung wird dadurch erschwert oder auch möglicherweise verfälscht.

Point & Figure-Charts

Point & Figure Charts sind etwas gewöhnungsbedürftig und eignen sich für langfristige Kursanalysen. Kurzfristige Anleger sollten dies Form des Charts daher besser meiden. Bei Point & Figure-Grafiken werden Kursgewinne durch eine Folge mehrerer übereinander stehender „X“ gekennzeichnet. Erzeugt werden Kreuze durch Erreichen oder Überschreiten eines bestimmten Kurses. Kursverluste werden durch eine Folge von „O“-Zeichen markiert, wobei jedes „O“ ebenfalls durch Erreichen oder Unterschreiten eines bestimmten Kurses entsteht. Anders als bei den drei anderen Chartarten spielt die Zeitachse keine Rolle. Gegenüber normalen Charts, die bei unveränderten Kursen eine Seitwärtsbewegung zeigen, präsentieren sich Point & Figure-Charts da wie eingefroren. Kursveränderungen werden erst bei Überschreiten eines bestimmten Betrages neu registriert.

Die Gruppe der Balkencharts nutzt zur Präsentation die während eines Zeitraums markierten variablen Kurse wie Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Tagesschlusskurs. Im Gegensatz zu Liniencharts werden hier die einzelnen Tage nicht verbunden. Wegen ihrer Vorteile sind Balken- oder Barcharts die am häufigsten eingesetzten. Denn durch die Verbindung der Unterstützungs- beziehungsweise Widerstandslinien mittels der Extremkurse ergibt sich eine übersichtlichere Darstellung als bei Liniencharts. Bei einem Tageschart wird das Tageshoch und -tief aufgenommen – beim Wochenchart entsprechend die Wochenhoch- und -tiefkurse.

Die Kerzencharts oder auch Candlestick Charts stammen ursprünglich aus Japan und erlauben als einzige Charts eine Darstellung des Tagesgeschehens in der Tiefe im Chart. Ergänzend zum Balkenchart wird zusätzlich der Unterschied zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs hervorgehoben. Auf diesem Weg oder besser gesagt bei dieser Darstellungsvariante kann man sehr schön erkennen ob ein Wert über oder unter dem Erföffnungskurs geschlossen hat. Diese Information ist überaus wichtig um eine zuverlässige Analyse durchführen zu können.

Ist der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs, wird der Abstand dazwischen, auch Body genannt, als blauer Balken eingefärbt. Liegt der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs, entsteht ein roter Body. Bei gleichem Schluss- und Eröffnungskurs ist nur ein waagerechter Strich zu erkennen. Die Farben können je nach angewendetem Programm auch unterschiedlich sein. Statt blau sieht man auch häufig weiß je nach Hintergrundfarbe des Charts oder auch andersfarbig. Das variiert je nach Plattform und häufig kann man es sich auch selbst konfigurieren oder einstellen.

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