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Time Series Forecast – der Kursverlauf der Zukunft

Wer von uns möchte nicht gern die kommende Kursrichtig schon im Vorraus bestimmen können. Der Time Series Forecast kann uns dabei behilflich sein.

Der Time-Series-Forecast (TSF) ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Indikatoren immer umfassender und wissenschaftlicher werden. Die Berechnung wird immer komplizierter und ich stelle mir die Frage: Ist mehr, wirklich immer so gut?

Mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate wird ein Mittelwert der Kurse über einen festen Berechnungszeitraum gebildet. Dabei wird versucht, die Summe der quadrierten vertikalen Abstände von Kursen und Linie so klein wie möglich zu halten.
Diese Mittelwert – Berechnung erzeugt eine Linie, die Regressionslinie, die so innerhalb des Kursverlaufes positioniert ist, dass alle Kurse so nah wie möglich an ihr anliegen. Diese Linie repräsentiert den aktuellen Trendverlauf gefiltert von zufälligen Auf- und Abbewegungen der Kurse.

Über eine solche Regressionslinie lassen sich zahlreiche Aussagen über Stärke, Richtung und mögliche Fortsetzung einer Trendbewegung treffen. Über Steigung und Winkel der Regressionslinie kann ein möglicher Trendverlauf in die Zukunft projiziert werden.
Der TSF nutzt nun diese Mittelwertberechnung, um einen Zwitter aus der Regressionslinie und einem gleitenden Durchschnitt zu erschaffen. Das Ergebnis ist ein Indikator, der einem herkömmlichen gleitenden Durchschnitt sehr ähnlich ist. Es wird an jedem Tag eine Regressionslinie für einen festen Zeitraum berechnet und nur der Endpunkt der Linie im Chart eingezeichnet. Ein schlauer Autor hat deshalb die Bezeichnung „End Point Moving Average“ gefunden. Auch andere Bezeichnungen sind bekannt, wie etwas Linear – Regression – Moving – Average.

Einfach übersetzt, könnte man das, was dabei passiert, aber wie folgt übersetzen: Die Formel versucht, den Kurs anhand des bestehenden Trends in die Zukunft zu extrapolieren, sozusagen die Richtung von Morgen vorab zu prognostizieren.

Die Berechnung des Time Series Forecast (TSF)

Es wird über einen beliebigen Zeitraum, bspw. für 10 Tage, eine Regressionsgerade berechnet. Der letzte Punkt dieser Regressionsgeraden plus die Steigung der Geraden (pro Periode) stellt den aktuellen „Time Series Forecast“-Wert dar. Am Folgetag wird wiederum eine Regressiongerade für die zurückliegenden 10 Tage berechnet. Auch hier repräsentiert der Punkt dieser Geraden bei der Nachfolgeperiode, den aktuellen „TSF“-Wert. Der „Time Series Forcast“ ergibt sich schließlich aus der Aneinanderreihung dieser Regressionspunkte.

Der Time Series Forecast (TSF) reagiert schneller als gleitende Durchschnitte

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass dafür auch die gleitenden Durchschnittslinien zu verwenden sind. Gegenüber diesen hat der Time-Series-Forecast-Indikator aber einen entscheidenden Vorteil: Gleitende Linien bilden immer mit Zeitverzögerung den vorherrschenden Trend ab. Die TSF-Formel lässt den Abstand zum aktuellen Kurs aber nie zu groß werden. Dadurch gelingt es dem Indikator in vielen Fällen, schneller auf Trendwenden zu reagieren.

Oszillatoren-Time-Series-Forecast

Das macht sich bei der Prognosequalität bemerkbar: Bei beginnenden Aufwärtstrends steigt man früher ein und stellt im Falle eines Fehlsignals seine Position zudem schneller glatt. In der Chartdarstellung ist der TSF wie eine gleitende Linie im Kurschart zu finden – nicht wie andere Indikatoren unterhalb der Preisgrafik.

Interpretation des Time Series Forecast (TSF)

Der „Time Series Forecast“ ist ein den Kursen stets vorauslaufender Indikator, mit einer äußerst sensitiven Wirkung. Wenn sich der Trend im Basistitel entsprechend der vorangegangenen Kursentwicklung fortsetzen würde, könnte der „Time Series Forecast“ jeweils die Kurse des nächsten Tages vorhersagen. Da der „Time Series Forecast“ stets auf den aktuellen Kurs des Basistitels reagiert, neigt dieser Indikator dazu, über das Ziel hinauszuschießen. Sofern der Kurs im Basistitel aber wieder dreht, dreht auch der „Time Series Forecast“ ohne Zeitverzögerung. Zur Signalgenerierung gelten die gleichen Anwendungsmöglichkeiten wie bei den „Moving Averages“ (siehe dort), d.h. für Kauf- und Verkaufssignale werden die Kreuzungspunkte verschiedener „TSF“-Kurven mit unterschiedlichen Einstellungszeiträumen oder auch die Kreuzungen zwischen „Time Series Forecast“ und dem Kurs des Basistitels herangezogen. Für letztere Ausrichtung gilt auch die folgende Anwendung. „TSF-Oscillator“ Im „Time Series Forecast-Oscillator“, auch als „Regressions-Oszillator“ bekannt, wird die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswertes und dem zugehörigen „TSF“ berechnet. Das Ergebnis ist ein nach beiden Seiten offener Oszillator mit der Null-Linie als Mittelpunkt. Zur Signalgenerierung können hier die vielfältigen Möglichkeiten der Oszillatoren-Analyse herangezogen werden, wie beispielsweise das Durchkreuzen der Null-Linie, die Berechnung eines „GDs“ oder das Anlegen von Extremlinien.

 

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Technik Training – Teil 3 – Inhalte | Trading – Strategie 4. September 2016 um 20:54

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