Bollinger-Bänder – weisen die Richtung
Die brühmten Bollinger Bänder, wer kennt diese nicht? Jeder Trader nutzt sie entweder ständig oder hin und wieder. Warum und wieso, schauen wir uns hier mal etwas genauer an.
Wenn man sich mit Trading beginnt zu beschäftigen, dann stößt man sehr schnell auf die Bollinger-Bänder. Das Konzept der Bollinger-Bänder ist einfach aber genauso genial. Sie wurden vor mehr als zwanzig Jahren von einem Amerikaner namens John Bollinger entwickelt, der sich damit einen Platz in der Ahnengalerie der Technischen Analysten gesichert hat.
Die Berechnungsgrundlage für Bollinger-Bänder besteht aus zwei Dingen: einem normalen gleitenden Durchschnitt und der aktuellen Standard-Abweichung. So lassen sich Mittels der Schwankungsbreite Hinweise darauf erkennen wann ein neuer Trend beginnen wird oder kann.
Chartprogramme nehmen die Rechenarbeit ab
Um Kurstrends zu erkennen, werden 3 Werte zur Ermittlung herangezogen. Zuerst wird mit der Methode des gleitenden Durchschnitts der Durchschnittskurs üblicherweise der letzten 20 Tage errechnet. Anschließend wird der Kurs durch zwei weitere aus der empirischen Standardabweichung berechnete „Bänder“ „eingekreist“. Die errechnete Standardabweichung wird mit einem vorher bestimmten Faktor (Bollinger empfiehlt den Wert 2) multipliziert, und anschließend wird dieser Wert mit dem zuvor berechneten Durchschnitt addiert bzw. subtrahiert.
Interpretation der Bollinger Bänder
Die Aktienkurse werden normalerweise als überkauft angesehen, wenn sie das obere Band berühren. Im Umkehrschluss gelten sie als überverkauft, wenn das untere Band touchiert wird – man rechnet in beiden Fällen mit einer Gegenreaktion. Doch ganz so einfach ist es nicht – denn es gibt auch noch Trends. Diese obige Angabe funktioniert nur, wenn kein stärkerer Trend vorherrscht. Läuft ein Trend, kann es passieren, dass der Kurs ein Band berührt, es sogar überschreitet, sich aber partout nicht daran hält, überkauft zu sein.
In der Praxis werden Bollinger-Bänder häufig herangezogen, um Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen zu treffen. So ist es z. B. ziemlich einfach, anhand einer längerfristigen Entwicklung den Kursverlauf auf außerordentliche Schwankungen zu überprüfen (trendfolgende Ausbruchssysteme). Überschreitet der Kurs das obere Band, werden steigende Kurse erwartet. Diese sogenannte Long-Position wird wieder aufgelöst (geschlossen), wenn der Kurs wieder unter das obere, mittlere oder untere Band fällt. Bei einem umgekehrten Verlauf werden folglich fallende Kurse erwartet. Jedoch sind die Bollinger-Bänder in ihrem theoretischen Ansatz nicht dazu konstruiert, um Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen zu treffen. Sie sollen lediglich dazu dienen, festzustellen, ob ein Kurs über- bzw. unterbewertet ist.
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