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ETF – Was ist ein ETF?

Ein Exchange-traded fund (ETF) (englisch für „börsengehandelter Fonds“) ist ein Investmentfonds, der an einer Börse gehandelt wird. Er wird im Normalfall nicht über die emittierende Investmentgesellschaft, sondern über die Börse am Sekundärmarkt erworben und veräußert. Die meisten ETFs sind passiv verwaltete Indexfonds.

Exchange Traded Funds – ETFs

ETF-Anteile verbriefen ebenso wie normale Investmentfonds-Anteile einen anteiligen Besitz an einem Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen der emittierenden Investmentgesellschaft geführt wird.

Die Anlagestrategie von ETFs ist in aller Regel passiv, d. h. das Fondsmanagement investiert das Fondsvermögen nicht auf der Basis eigener Meinungen, sondern versucht, die Wertentwicklung einer vorab definierten Benchmark in Form eines Finanzindices abzubilden (siehe hierzu Index Investing). Es werden auch aktiv gemanagte ETFs angeboten, diese haben aber einen sehr geringen Marktanteil. Dabei ist auch die Abgrenzung zu Strategieindices nicht scharf.

Zusätzliche, von der Entwicklung der Benchmark unabhängige Erträge kann das Fondsmanagement erzielen, indem es die Wertpapiere des Sondervermögens an andere Kapitalmarktteilnehmer verleiht und damit Leihegebühren erwirtschaftet.

ETFs können jederzeit wie z. B. Aktien an der Börse gehandelt werden. Von normalen Investmentfonds, die auch teilweise an der Börse gehandelt werden, unterscheiden sich ETF in den folgenden Punkten:

  • Anleger kaufen und verkaufen ETF im Normalfall nur an der Börse, ein Erwerb über die emittierende Investmentgesellschaft ist nicht vorgesehen.[1]:31
  • Die Zusammensetzung des Sondervermögens wird einmal täglich veröffentlicht.
  • Während bei normalen Investmentfonds nur einmal täglich der Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) des Sondervermögens veröffentlicht wird, ermittelt und veröffentlicht der Emittent von ETF während des Handelstages fortlaufend einen indikativen Nettoinventarwert (iNAV).
  • Für die Schaffung von neuen ETF-Anteilen gibt es einen eigenen Prozess, den sog. Creation/Redemption-Prozess.

Der Preis von ETFs bildet sich an der Börse durch Angebot und Nachfrage, liegt aber aus Arbitragegründen normalerweise nahe beim Nettoinventarwert des Sondervermögens. Um einen liquiden Markt zu gewährleisten, werden ETFs von Market Makern betreut, die laufend Ankaufs- und Verkaufskurse stellen.

Im Gegensatz dazu können nicht börsengehandelte Fondsanteile nur über die Fondsgesellschaft gekauft und verkauft werden. Die Fondsgesellschaft stellt nur einmal am Tag einen Preis fest.

Von ETFs zu unterscheiden sind die ähnlich bezeichneten Exchange Traded Notes (ETNs) und Exchange-traded Commodities (ETCs). Bei diesen handelt es sich nicht um Anteile an einem Sondervermögen, sondern um spezielle Arten von Schuldverschreibungen, die Zertifikaten ähneln.

Exchange Traded Funds – ETFs und deren Vorteile

  1. Einfach handelbar wie eine Aktie: ETFs kann man schnell und einfach börsentäglich an den bekannten Börsenhandelsplätzen kaufen und verkaufen. Dank der in der Regel hohen Liquidität, zumindest bei den wichtigen ETFs, erzielt man normalerweise faire Kauf- bzw. Verkaufskurse. Dieser Vorteil macht ETFs zudem flexibel, da man ein ETF-Investment jederzeit wieder in Geld umwandeln kann, ganz im Gegensatz zu einigen anderen Geldanlagen (Festgeld, geschlossene Fonds etc.).
  2. Günstige Kostenstruktur: Keine oder nur sehr geringe Managementkosten, geringe Börsenhandelsgebühren und kein lästiger Ausgabeaufschlag wie bei herkömmlichen Fonds.
  3. Weniger Risiko als bei einer Anlage in Einzelwerte, da man automatisch in viele verschiedene Werte investiert ist (der Fachbegriff für diesen Vorteil nennt sich „Diversifikation“)
  4. Keine Suche und Analyse von einzelnen Aktien notwendig, da man mit einem ETF sein Geld auf einen Schlag in mehrere Werte auf einmal anlegt: So spart man Zeit und außerdem ist bei ETF-Investments tiefgründiges Börsenwissen weniger wichtig.
  5. Einfach zu verstehen: Dank der hohen Transparenz von Indexfonds behält man leichter den Durchblick wenn man in ETFs investiert. Beispiel: Bei einem DAX-ETF weiß man sofort, dass hier die Kursentwicklung des wichtigsten deutschen Aktienindex nachgebildet wird.
  6. Aktuelle Kursberechnungen: Im Gegensatz zu vielen anderen Fonds werden die ETF-Kurse in Echtzeit berechnet (wie Aktienkurse). Dadurch kann man gegebenenfalls schneller reagieren.
  7. Die meisten normalen Investmentfonds schlagen den Markt nicht: Diverse Studien haben bewiesen, dass ungefähr 70% bis 90% aktiv gemanagter Investmentfonds nicht besser abschneiden als der breite Markt. Da liegt es nahe, anhand eines ETF einfach auf die Gesamtmarktentwicklung zu setzen.
  8. Großer Vorteil gegenüber Indexzertifikate: Kein Emittentenrisiko! Denn ETFs sind keine Derivate. Das bedeutet: Geht der ETF-Anbieter pleite, bleibt der ETF-Wert bestehen, da es sich um Sondervermögen handelt (Zertifikate werden dagegen meist wertlos wenn der Herausgeber insolvent wird).
  9. ETFs partizipieren vollständig an Dividendenerträge (bei Aktien-ETFs) und Zinseinnahmen (bei Anleihen-ETFs)

Exchange Traded Funds – ETFs und deren Nachteile

  1. Nicht so sicher wie etwa Tagesgeld oder ein Sparkonto: ETFs bergen natürlich je nach ETF ein gewisses Verlustrisiko, das sollte jedem klar sein. Denn die Börsenkurse können natürlich auch fallen. Dafür hat man aber deutlich höhere Renditechancen als bei den sichersten Geldanlagen. Außerdem kann man sich mit Stoppkursen gegen hohe Verluste leicht absichern.
  2. Bei synthetisch nachgebildeten ETFs (Erklärung hier bei der ETF-Definition) kann es zu einem sogenannten Adressenausfallrisiko bzw. Kontrahentenrisiko kommen, wenn etwa bei einem ETF ein großer Teil Derivate oder Anleihen im Spiel sind. Das Risiko ist aber wegen der oben angesprochenen Diversifikationseigenschaft von ETFs gering. Außerdem birgt die Wertpapierleihe bei ETFs ein gewisses Risiko. Mehr Infos: ETF-Risiko – Wie sicher sind ETFs?
  3. Man ist nicht direkt in die Werte, die ein ETF nachbildet, investiert. Das bedeutet: Auch bei echten bzw. nicht-synthetischen ETFs ist immer der jeweilige ETF-Anbieter zwischengeschaltet. Beispiel: Wenn man in einen DAX-ETF investiert ist, fühlt man sich nicht so sehr als Aktieninhaber als wenn man die DAX-Aktien direkt kaufen würde.

 

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Kommentare

Emerging Markets – Was sind Emerging Markets? | Trading – Indikatoren 15. Oktober 2016 um 23:23

[…] ETF – Was ist ein ETF? […]

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Börselexikon – die wichtigsten Begriffe im Börsenhandel | Trading – Indikatoren 16. Oktober 2016 um 3:03

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