Flottweg AG
Die Flottweg SE mit Hauptsitz in Vilsbiburg, Bayern ist einer der führenden Hersteller von Dekantern, Separatoren und Bandpressen.
Weltmarktführer | Rang 682 |
Stand 2015 | Zurück zur Liste: Weltmarktführer Rang 601 – 700 |
Produkte der Flottweg AG
Decanter
Flottweg Decanter werden zur kontinuierlichen Abscheidung von Feststoffen aus Flüssigkeiten, Klärung von Flüssigkeiten, Klassierung von Feinpigmenten usw. eingesetzt.
Typische Einsatzgebiete:
- Entwässerung und Eindickung von Schlämmen aus kommunalen und industriellen Abwässern
- Kunststoffherstellung, Suspensionspolymere wie PVC, HDPE etc.
- Gewinnung und Verarbeitung von tierischen und pflanzlichen Rohstoffen (Speiseöle/-fette, Stärke, Proteine)
- Getränke (Wein, Bier, Frucht- bzw. Gemüsesäfte)
- Entwässerung von Schlämmen aus Bergbau und Aufbereitungsindustrie
- Erneuerbare Energien wie Biodiesel und Bioethanol
Sedicanter
Sedicanter werden bevorzugt dann verwendet, wenn die Feststoffe zur Verarbeitung mit Dekantern zu feinkörnig sind, das Sediment sich wegen der weichen Konsistenz schlecht aus Dekantern austragen lässt bzw. die Klärwirkung von Dekantern nicht ausreicht.
Typische Einsatzgebiete:
- Abscheidung von Biomasse (Hefezellen, Bakterien etc.) aus Fermentationsbrühen
- Gewinnung und Verarbeitung von pflanzlichen Proteinen, z. B. aus Soja
- Bierrückgewinnung aus Überschusshefe
Tricanter
Mit einem Tricanter ist eine kontinuierliche Dreiphasentrennung möglich, das heißt die simultane Trennung von zwei nicht ineinander löslichen Flüssigkeiten und einer Feststoffphase. Voraussetzung ist, dass die Flüssigkeiten unterschiedliche Dichten haben und die Feststoffe als spezifisch schwerste Phase vorliegen. Aufbau und Funktionsweise ist ähnlich wie bei einem Dekanter. Der entscheidende Unterschied liegt in der Ableitung der beiden getrennten Flüssigphasen.
Typische Einsatzgebiete:
- Aufbereitung von ölhaltigen Schlämmen aus Raffinerien, Ölteichen etc.
- Gewinnung von tierischen/pflanzlichen Fetten und Ölen
- Stärkeherstellung zur Trennung von Weizenstärke und Gluten
Sorticanter
Der Sorticanter ist eine spezielle Zentrifuge zur kontinuierlichen Trennung von Feststoffen mit unterschiedlichen Dichten aus einer Flüssigkeit. Dabei muss die eine Feststoffphase eine höhere und die andere Feststoffphase eine niedrigere Dichte als die Flüssigkeitsphase haben.
Typische Einsatzgebiete:
- Recycling von Kunststoffen
- Trennen von Gemischen mit einer schwimmenden und einer sedimentierenden Feststoffphase aus einer Flüssigkeit, deren Dichte zwischen den Dichten der beiden Feststoff-Phasen liegt.
Separatoren
Separatoren mit selbstentleerender Trommel werden zur Abscheidung von suspendierten Feststoffen aus Flüssigkeiten und zur Trennung von zwei nicht ineinander löslichen Flüssigkeiten bei gleichzeitiger Abscheidung von Feststoffen eingesetzt.
Typische Einsatzgebiete:
- Getränkeindustrie
- Nahrungsmittel
- Chemie, Pharmazie
- Tierische/pflanzliche Fette und Öle
- Mineralöl und Mineralöl-Produkte etc.
Bandpressen
Bandpressen werden zur kontinuierlichen Abtrennung von Flüssigkeit aus unterschiedlichen Fest-Flüssig-Gemischen eingesetzt.
Typische Einsatzgebiete:
- Gewinnung von Frucht- und Gemüsesäften
- Biertreber-Entwässerung
- Algen- und Kräuterextrakt
- Kaffeegrund
- Industrieschlämme
Historische Daten zur Flottweg AG
Jahr | |
1932 | Georg Bruckmayer erwirbt die Rechte an dem geschützten Namen „Flottweg “und gründet die „Flottweg-Motoren-Werke“. |
1933 | Die Flottweg-Werke beginnen mit der Fertigung und dem Vertrieb von Motorrädern und Flugmotorenkomponenten |
1943 | Umzug nach Vilsbiburg (60 km nord-östlich von München) |
1946 | Herstellung von Spezialzubehör für die Druckindustrie (bis 1984) |
1956 | Erster Verkauf einer Vollmantel-Schneckenzentrifuge (Dekanter) Z1 an BASF |
1964 | Entwicklung des ersten Hochgeschwindigkeits-Dekanters |
1966 | Entwicklung und Einsatz der verstellbaren Schälscheibe in einem Dekanter (Gebrauchsmuster) |
1971 | Erster 3-Phasen-Dekantertest für Olivenöl in Spanien |
1972 | Lizenzvergabe für Dekantierzentrifugen nach Japan |
1976 | Fertigung der neu entwickelten Bandpresse |
1978 | Lizenzvergabe für Bandpressen nach Australien |
1983 | Entwicklung einer neuen Generation von Bandpressen für die Fruchtsaftindustrie |
1984 | Übernahme von Flottweg durch Bird Machine, Inc., USA |
1988 | Krauss-Maffei, München, wird Hauptgesellschafter (90 %) von Flottweg |
1989 | Übernahme der Krauss-Maffei Produktreihe „Dekantier-Zentrifugen“ durch Flottweg (Lizenzvereinbarung). Flottweg eröffnet eigene Vertriebs-/Servicebüros in Frankreich und Russland |
1990 | Flottweg eröffnet eigene Vertriebs-/Servicebüros in USA, England und der Volksrepublik China |
1991 | Vorstellung des größten, neuentwickelten Hochleistungs-Dekanters Z92-4, hauptsächlich für den Umweltbereich. Eröffnung eines Verkauf- und Servicecenters in Düsseldorf |
1992 | Vorstellung und Vertrieb des ersten Front-End-Systems, eines innovativen Verfahrens mit einem Flottweg Tricanter für die Weizenstärkeindustrie. (Bessere Produkt-Ökologie und bessere Ökonomie) |
1993 | Erfolgreicher Test des neuentwickelten Sedicanter, einer Dekantierzentrifuge für schwer sedimentierbare Produkte. Eröffnung eines Vertriebs-/Servicecenters in Leipzig |
1994 | Erstmalige Zertifizierung ISO 9001 durch Lloyd’s Register Quality Assurance |
1995 | Erfolgreicher Test des neu entwickelten Sorticanter, einer Dreiphasenzentrifuge zum Trennen von zwei Feststoffen und einer Flüssigkeit, z. B. Recycling von Kunststoffen (gelber Sack) |
1997 | Bis dato größter Auftrag über DM 17 Mio. zur Ausrüstung der Kläranlage Hamburg nach erfolgreichem Testvergleich mit 5 Wettbewerbern |
1998 | Übernahme der Veronesi Spa Bologna (Herstellung von Separatoren). Entwicklung und Herstellung des Umlaufgetriebes „Simp-Drive®“ zur Realisierung eines variablen und energiesparenden Antriebs |
1999 | Gründung einer 100 % eigenen Niederlassung in Shanghai, Bau von Büros und einer eigenen Werkstatt |
2002 | Die Eigentumsverhältnisse bei Flottweg haben sich geändert* 60 % hält das Flottweg Management und 40 % die Invest AG, eine Tochter der Oberösterreichischen Raiffeisen-Landesbank |
2004 | Flottweg übernimmt von Veronesi die Entwicklung und die Produktion von Separatoren (Tellerzentrifugen). Veronesi wird Vertriebs- und Service- Zentrum für Flottweg in Italien |
2005 | Flottweg baut die Produktionsstätten weiter aus. Im Dezember wird der 1. Abschnitt der Erweiterung der Montagehalle abgeschlossen |
2006 | Das Flottweg-Management hält nun alle Anteile an der Flottweg GmbH & Co.KGaA. Flottweg errichtet ein neues Bürogebäude für Empfang und Vertrieb |
2007 | Der 2. Abschnitt der Erweiterung der Montagehalle ist abgeschlossen. Flottweg ist nun eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft und firmiert ab jetzt unter dem Namen „Flottweg AG“. |
2008 | Am 1. Januar 2008 nimmt Flottweg Separation Technology Inc., eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Flottweg SE Vilsbiburg, Deutschland, in Kentucky die Geschäftstätigkeit auf. Zusammen mit Vertretern der örtlichen Behörden sowie dem Aufsichtsrat und den Mitarbeitern des Unternehmens fand am 18. Januar die offizielle Eröffnungsfeier statt. Flottweg Separation Technology Inc. wurde bereits 2007 gegründet, die Büros und die Werkstatt wurden Ende 2007 fertiggestellt. Die neue Firma ist für den Vertrieb und den Service für Flottweg Produkte in Nordamerika zuständig. |
2009 | Mit etwa 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 116 Mio. Euro, von dem 85 % im Ausland erwirtschaftet wurde, entwickelt und produziert Flottweg ihre Hochleistungszentrifugen ausschließlich in Deutschland |
2012 | Das Unternehmen firmiert ab sofort unter dem Namen „Flottweg SE“ und betont damit die internationale Ausrichtung. Mit der Eintragung im Handelsregister ist im März 2012 die Umwandlung der Geschäftsform schließlich komplett |
2014 | Die Inhaber der Flottweg SE übertragen ihre Firmenanteile an drei Stiftungen. Dieser Schritt dient dem Übernahmeschutz des Unternehmens. Dadurch werden Teilverkäufe von Firmenanteilen unmöglich. Am 17. Mai 2014 wurden die Flottweg Stiftungen offiziell eingerichtet. Es handelt sich um die gemeinnützige Bruckmayer Stiftung, die PIA-Stiftung und die Flottweg-Stiftung. Durch diesen Schritt soll generationsübergreifend das Fortbestehen des Unternehmens und der Erhalt der Arbeitsplätze am Standort Vilsbiburg gesichert sein. Eine Zersplitterung von Flottweg durch Übernahme oder Teilverkäufe ist damit nicht mehr möglich. Das unmittelbare Tagesgeschäft der Flottweg SE wird durch den Übertrag der Firmenanteile nicht beeinträchtigt |
Quellenangabe:
Unternehmen | |
Beschreibung | https://de.wikipedia.org/wiki/Flottweg |
Historie | https://de.wikipedia.org/wiki/Flottweg |
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