Süd Chemie AG
Die Süd-Chemie AG war ein weltweit tätiges Spezialchemie-Unternehmen mit Hauptsitz in München, das 1857 u. a. von Justus von Liebig als Bayerische AG für chemische und landwirtschaftlich-chemische Fabrikate (BAG) gegründet wurde. 2011 erfolgte die Übernahme durch Clariant.
Weltmarktführer | Rang 144 | Stand 2015 | Zurück zur Liste: Weltmarktführer Rang 101 – 200 |
Historische Daten zur Süd Chemie AG
Jahr | |
1857 | erfolgte die Gründung der Bayerischen AG für chemische und landwirtschaftlich-chemische Fabrikate (BAG). 1859 begann die BAG mit der Produktion des künstlichen Mineraldüngers Superphosphat. |
1906 | wurden die Erdwerke Kronwinkl Franz Schmid & Co. GmbH (EKFS) für Öl- und Getränkeraffinierung in Moosburg gegründet. 1909 wurden die EKFS in Tonwerk Moosburg A. & M. Ostenrieder GmbH umbenannt. 1923 wurden Die Sirius Werke AG in Deggendorf gegründet und 1925 erweiterte die BAG ihr Produktspektrum um Bleicherde. |
1930 | erfolgte der Zusammenschluss der Tonwerk Moosburg und der Sirius-Werke zur Vereinigte Bleicherdefabriken AG (VBF) und 1941 eine Fusion der VBF und der BAG zur Süd-Chemie AG. |
1950 | Die Süd-Chemie wurde Marktführer im Bleicherdegeschäft und führender unabhängiger Katalysatorenhersteller in Europa. Ende der 1950er Jahre wurden die ersten Katalysatoren auf der Basis von Bentonit hergestellt. 1958/1959 wurde das Joint Venture Girdler-Südchemie Katalysator GmbH mit Chemetron Corp., Chicago/USA gegründet. Ziel war die Herstellung von Katalysatoren zur Düngemittelproduktion, Erdöl-, Pflanzenöl-, Pflanzenfett- und Fettsäurenverarbeitung. |
1974 | wurde das gesamte Katalysatorengeschäft der Chemetron (Girdler Chemical Inc.) in Louisville (Kentucky) übernommen und 1977 übernahm die Girdler Chemical Inc. die United Catalysts Inc., Louisville/USA. Ende der 1970er Jahre wurde die Katalysatorensparte durch weitere Beteiligungen in Japan, Indien, Südafrika und im Mittleren Osten ausgebaut. |
1996 | wurde der Verpackungshersteller Airsec S.A., Paris/Frankreich übernommen. 1997 wurde der Katalysatorenspezialist Montecatini Tecnologie S.p.A., Novara/Italien, vom italienischen Mischkonzern Montedison übernommen. 2001 wurden die Katalysatorenaktivitäten in Deutschland am Standort Heufeld zusammengeführt. |
2002 | wurde das Chinageschäft ausgebaut und eine Mehrheitsbeteiligung am Katalysatorenhersteller in Panjin sowie eine Übernahme eines Gießereibentonitherstellers in Jianping erworben. 2003 wurde ein Joint Venture mit Scientific Design, Little Ferry/USA abgeschlossen. 2004 wurde der Gießereibereich durch den Erwerb des Metallurgieproduktvertriebs von SKW Metallurgie AG, Düsseldorf verstärkt. 2005 wurde eine Mehrheitsbeteiligung am Hersteller von Lithiumeisenphosphat Phostech Lithium Inc., Québec/Kanada vorgenommen. |
2005 | wurde Süd-Chemie vom US-amerikanischen Unternehmen One Equity Partners (OEP) übernommen und die Firma konzentrierte sich auf die Kerngeschäfte: Der Geschäftsbereich Funktionale Additive (rheologische Additive) und das Copisil-Geschäft (Additive für kohlefreie Durchschlagpapiere) wurden verkauft. Durch ein Joint Venture in Shanghai/China begann der Einstieg in die Polymerisationskatalyse. 2005/2006 wurde die Produktion für Gas-to-Liquids-(GTL-)Katalysatoren in Doha/Katar begonnen. 2006 wurde der Geschäftsbereich Heimtierprodukte verkauft. |
2008 | beteiligte sich Süd-Chemie mehrheitlich an Alvigo AS, Tallinn/Estland, einem der in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion führenden Katalysatorenhersteller. Zudem wurden im Gießereigeschäft einige kleinere Gesellschaften übernommen und damit die führende Marktposition ausgebaut. |
Die zwei Unternehmensbereiche Adsorbentien und Katalysatoren gliedern sich in die Geschäftsbereiche Adsorbentien & Additive BAA, Schutzverpackungen BPE, Gießereiprodukte & Spezialharze BFR, Wasserbehandlung BWT und Katalysatoren-Technologie BCT sowie Energie & Umwelt BEE auf. | |
2011 | wurde bekannt, dass der Basler Spezialchemiekonzern Clariant die Süd-Chemie für rund 2,5 Milliarden Franken übernimmt. Am 30. November 2011 wurde der Ausschluss der Minderheitsaktionäre ins Handelsregister eingetragen und die Clariant AG zum einzigen Aktionär. |
2012 | gut ein Jahr nach der Übernahme, tilgte Clariant Name und Logo von Süd-Chemie und verkündet, bis 2013 gut 700 Stellen zu streichen. Vom Management bleibt lediglich der Vorstandsvorsitzende Günter von Au, der einen Sitz im Clariant-Verwaltungsrat erhält. |
Standorte Süd Chemie AG
In Deutschland existierten neben dem Hauptsitz in München weitere Standorte in:
- Moosburg,
- Heufeld,
- Gammelsdorf,
- Duisburg,
- Fuldabrück,
- Unterneukirchen,
- Bitterfeld, Bendorf,
- Wülfrath,
- Hilden.
Weitere Standorte gab es in:
- Niederlanden,
- Schweiz,
- Finnland,
- Norwegen,
- Spanien,
- Frankreich,
- Österreich,
- Tschechischen Republik,
- Griechenland,
- Polen,
- Türkei,
- Großbritannien,
- Russland,
- Italien,
- Schweden,
- Ukraine,
- Brasilien,
- Kanada,
- Mexiko,
- Peru,
- USA,
- Bahrain,
- Vereinigten Arabischen Emiraten,
- Katar,
- China,
- Singapur,
- Malaysia,
- Indien,
- Südkorea,
- Indonesien,
- Taiwan,
- Thailand,
- Japan,
- Australien,
- Malawi,
- Südafrika.
Die Süd-Chemie begann den Bau der derzeit Deutschlands größten Bioethanol-Anlage der zweiten Generation. Im April 2012 wurde diese große Demonstrationsanlage, die sich in unmittelbarer Nähe des neuen bayerischen BioCampus in Straubing befindet und bis zu 1.000 Tonnen Zellulose-Ethanol aus landwirtschaftlichen Abfällen produzieren kann, eingeweiht. Das Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von rund € 16.000.000 und begleitende Forschungsprojekte in Höhe von ca. 12.000.000 €.
Quellenangabe:
Unternehmen | |
Beschreibung | https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCd-Chemie |
Historie | https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCd-Chemie |
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