Karl Storz GmbH & Co. KG
Das Unternehmen KARL STORZ GmbH & Co. KG aus dem baden-württembergischen Tuttlingen ist ein 1945 gegründetes Familienunternehmen, das medizinische Instrumente und Geräte produziert und vertreibt.
Weltmarktführer | Rang 172 | Stand 2015 | Zurück zur Liste: Weltmarktführer Rang 101 – 200 |
Bei Humanmedizin-Instrumenten für die minimalinvasive Chirurgie sowie bei starren Endoskopen für die Untersuchung von Körperhöhlen ist der Medizintechnikhersteller Weltmarktführer und gehört im Geschäftsfeld Industrie-Endoskopie zu den führenden Herstellern. Das Unternehmen wird seit 1996, nach dem Tod des Gründers Karl Storz von dessen Tochter, Sybill Storz geführt.
Das Unternehmen stellt Produkte für die Humanmedizin (seit 1945), die Veterinärmedizin (seit 1989) und die industrielle Nutzung (seit 1976) her. Die Produktpalette umfasst dabei mehr als 8000 verschiedene Geräte, vom einfachen starren Endoskop über Zubehör wie Lichtquellen, Lichtleiter und Kameras bis hin zum komplett vernetzten Operationssaal OR1. Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Endoskopie kommen Geräte des Unternehmens heute in fast allen medizinischen sowie vielen technischen Disziplinen zum Einsatz.
Neben dem Stammsitz in Tuttlingen ist das Unternehmen in insgesamt 26 Ländern mit 40 Standorten vertreten.
In Deutschland produziert das Unternehmen außer in Tuttlingen noch in München und in Stutensee bei Karlsruhe. Weitere Produktionsstandorte sind Tallinn (Estland), Dundee (Großbritannien), Schaffhausen und Widnau (Schweiz) sowie die beiden US-amerikanischen Standorte Charlton und Goleta.
Historische Daten zur Karl Storz GmbH & Co. KG
Jahr | |
1945 | Karl Storz gründet im Alter von 34 Jahren seine Firma in Tuttlingen |
1952 | Instrumentarium zur Bronchoskopie wird modernisiert und mit Zubehör, unter anderem zur optischen Probeexcision, ergänzt |
1955 | CLAR55-Stirnlampe mit 55-mm-Hohlspiegel und Glühbirne |
1956 | Das erste extrakorporale Elektronenblitzsystem ermöglicht endoskopische Fotos in bisher unbekannter Qualität |
1960 | Mit der Erfindung der Kaltlichtquelle beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Unternehmens und in der Endoskopie |
1962 | Erstes flexibles Gastroskop „Universal“ mit Kaltlichtspiegelscheinwerfer |
Beginn der internistischen Laparoskopie | |
1965 | Ein wichtiger Meilenstein ist die Einführung des HOPKINS® Stablinsensystems |
1969 | Lithotriptor zur Zertrümmerung von Blasensteinen |
KARL STORZ präsentiert die ersten Resektoskope zur transurethralen Behandlung von benignen Prostatahyperplasien und Blasentumoren | |
1970 | Ultraschall-Lithotriptor n. LUTZEYER zur Steinzertrümmerung in der Urologie |
1971 | KARL STORZ Endoscopy-America, Inc. wird gegründet |
Gründung einer Produktionsgesellschaft in Schaffhausen, Schweiz | |
1973 | CLAR73‐Stirnlampe wird auf dem Weltkongress für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in Venedig präsentiert |
Mit einem bereits umfassenden Sortiment begleitet KARL STORZ den Beginn der gynäkologischen Endoskopie für Diagnose und Behandlung | |
1974 | Laryngo-Pharyngoskop n. BERCI-WARD |
Beginn der diagnostischen Arthroskopie | |
1975 | Gliederoptik zur Bildübertragung von der Endoskop-Optik zur Photo-, Film- oder Fernsehkamera sowie für die gleichzeitige Beobachtung endoskopischer Vorgänge durch zwei Personen |
1976 | Stein-Punch n. MAUERMAYER zur Sicht-Lithotripsie |
KARL STORZ entwickelt eine eigene, kleine und handliche Endo-Kamera mit dazugehöriger Elektronenblitz-Einrichtung | |
1977 | Erste Anfänge in der funktionellen endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie |
Erstes Hochfrequenzchirurgiegerät mit automatischer Koagulations- und Schneidestromregelung | |
1980 | Die medizinische Fakultät der Université de Genève verleiht Karl Storz für seine Arbeit und die Schaffung von endoskopischen Untersuchungsgeräten den Prix mondial Nessim Habif de chirurgie |
Das erste Stroboskopiegerät „STORZ 8000“ zur Visualisierung der Stimmlippenschwingung | |
Kontakt-Mikro-Hysteroskop I n. HAMOU®: Erstmals sind dank des dünnen Durchmessers von nur 5 mm ambulante Kontakt-Hysteroskopien mit einer bis zu 150-fachen Vergrößerung möglich | |
Erste endoskopische Uretero-Renoskopie (PÉREZ-CASTRO ELLENDT). | |
1981 | Beginn der perkutanen Nephrolithotomie (PCNL) zur endoskopischen Nierensteinentfernung mit einem neuen Verfahren (ALKEN). |
1982 | KARL STORZ Fiberskope für die flexible Bronchoskopie |
1983 | Erste KARL STORZ Röhrenkamera |
Das KARL STORZ Portfolio wird um den ersten elektrischen Shaver für die Arthroskopie erweitert | |
1984 | Das Kontakt-Hysteroskop II n. HAMOU® erlaubt mittels bis zu 80-facher Vergrößerung die direkte mikroskopische Untersuchung von Gewebe während der Hysteroskopie |
1985 | Die medizinische Fakultät der Universität Marburg verleiht Karl Storz die Würde eines Ehrendoktors |
1986 | System für die elektrohydraulische Lithotripsie zur Behandlung von Ureter-, Nieren- und Blasensteinen |
1987 | Weiterentwicklung in der funktionellen endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie, später als FESS (Functional Endoscopic Sinus Surgery) bezeichnet |
Die erste video-assistierte laparoskopische Entfernung einer Gallenblase markiert den Beginn der minimal-invasiven Chirurgie | |
1988 | Einstieg in die Wirbelsäulenendoskopie mit dem Set n. VOGL für die endoskopisch kontrollierte Nukleotomie |
Uretero-Fiberskop für den minimal-invasiven Einsatz im Harnleiter | |
Erste KARL STORZ 1-Chip-Videokamera, Modell Endovision 534 | |
1989 | KARL STORZ Endovision (Charlton, Massachusetts) wird gegründet |
1990 | In Goleta (Kalifornien) wird KARL STORZ Imaging gegründet |
Die erste eigene Vertriebsgesellschaft in Asien wird in Singapur gegründet | |
1991 | Mit der ersten analogen 3-Chip-Videokamera wird eine bislang unerreichte Brillanz der endoskopischen Bilder erzielt |
1992 | Einführung der ersten zerlegbaren KARL STORZ TAKE-APART® Handinstrumente für die Laparoskopie |
Die neu eingeführte KARL STORZ TELECAM verfügt über einen Parfokal-Zoom, der die Auswahl eines Bildausschnitts ermöglicht, ohne die Bildschärfe zu verlieren | |
1993 | Der elektro-mechanische Morcellator n. STEINER revolutioniert die laparoskopische Entfernung von benignem Gewebe |
1994 | Erste Endoskop-gestützte Chirurgie des Mittelohres mit KARL STORZ Instrumentarium (THOMASSIN). |
1995 | Firmengründer Karl Storz erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande |
In Anerkennung seiner Lebensleistungen erhält Karl Storz den „Pioneer in Endoscopy Award“, der ihm durch die Society of American Gastrointestinal and Endoscopic Surgeons verliehen wird | |
Mit der Photodynamischen Diagnose (PDD) und der Autofluoreszenz (AF) wird die Tumorfrühdiagnose mit optischer Fluoreszenztechnik und Markersubstanz in der Harnblase und in den Bronchien grundlegend verbessert | |
1996 | Dr. med. h. c. Karl Storz stirbt im Alter von 85 Jahren. Die Geschäftsführung geht nahtlos an seine Tochter Sybill Storz über |
1997 | Einführung des Nadelarthroskops für die Diagnostik von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen |
1998 | Erste gebogenen Instrumente für minimal-invasive thorakoskopische Eingriffe n. CUSCHIERI |
Einführung des Video-Mediastinoskops n. LERUT mit DCI-Kamerasystem (DCI = Direct Coupled Interface) | |
Mit dem Ventrikuloskop n. GAAB revolutioniert KARL STORZ die Ventrikuloskopie noch vor der Jahrtausendwende | |
Markteinführung des Spinoskops mit beweglicher distaler Spitze zur endoskopischen Laser-Foraminoplastie | |
KARL STORZ stellt auf der MEDICA erstmalig den KARL STORZ OR1™ einschließlich SCB (STORZ Communication Bus) vor | |
1999 | Ein Logistik- und Schulungszentrum wird in Tuttlingen eröffnet |
CLICKLINE Instrumente werden nun auch in den Durchmessern 3,5 mm, 3 mm sowie 2 mm angeboten und eignen sich somit für den Einsatz in der laparoskopischen Kinderchirurgie | |
Schwenkprisma für die industrielle Endoskopie: Die Möglichkeit, mit einem starren Endoskop durch verschiedene Blickrichtungen einen großen Beobachtungsbereich zu realisieren, ist geschaffen | |
2000 | Mit dem ersten Miniaturendoskop speziell zur Entfernung von Steinen aus dem Speichelgang bekommt die minimal-invasive Chirurgie auch in diesem Anwendungsbereich eine neue Dimension |
KARL STORZ führt im Bereich der industriellen Endoskope das erste mobile Dokumentationssystem ein | |
2001 | Einführung der ROBI® Bipolar-Scheren und -Fasszangen |
Flexibles Endoskop mit distalem Chip (5 und 8 mm). | |
2002 | Der „Lifetime Achievement Award“ der International Society for Gynecologic Endoscopy (ISGE) wird an Sybill Storz verliehen |
Mit der Gründung einer Vertriebsgesellschaft in Südafrika ist KARL STORZ nun mit einer eigenen Niederlassung auf dem afrikanischen Kontinent präsent | |
Intubations-Videolaryngoskop n. MACINTOSH mit integrierter Kameratechnologie | |
Einführung des BETTOCCHI® Office-Hysteroskops auf Basis einer HOPKINS® Stablinsenoptik mit nur 2,0 mm Durchmesser | |
KARL STORZ führt das digitale Kamerasystem IMAGE1 ein. Neben Standard-Definition-Kameraköpfen sind auch Pendel- sowie DCI-Kameraköpfe verfügbar | |
2003 | Einführung von Video-Endoskopen in der Gastroenterologie |
2004 | Video-Bronchoskope für die flexible Bronchoskopie |
Simulator für urologische Eingriffe und Fluoreszenz-Verfahren | |
2005 | KARL STORZ feiert sein 60-jähriges Firmenbestehen |
2006 | Einführung des GASTRO PACK® als mobile Endoskopieeinheit, die flexibel und unabhängig einsetzbar ist |
2007 | Mit der Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft in Australien ist KARL STORZ nun auf allen fünf Kontinenten mit eigenen Vertretungen präsent |
Mit IMAGE 1 HUB™ HD bringt KARL STORZ die weltweit erste medizinische FULL-HD-Kamera auf den Markt | |
2008 | Einführung des C-MAC® – die 4. Generation der KARL STORZ Videolaryngoskope, jetzt mit CMOS-Technik |
Video-Bronchoskope für die flexible Autofluoreszenzdiagnostik | |
2009 | Projekt ANUBIS für NOTES-Eingriffe. Entwicklung für endoluminale und transluminale Eingriffe |
2010 | Einführung des derzeit dünnsten flexiblen Uretero-Renoskops mit Chip-on-the-Tip-Technologie |
Erste Vorstellung des integrierten Behandlungsraums KARL STORZ OFFICE1 | |
OR1™ bekommt ein neues und verbessertes Design: OR1 NEO®. | |
2011 | Einführung der CMOS-Videotechnologie in den Fachgebieten Anästhesie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde sowie Urologie |
Markteinführung des Kompakt-Hysteroskops n. CAMPO mit gleitendem Schaftsystem für einen atraumatischeren Primärzugang | |
3D-Kamerasystem für Chirurgen: Räumliches Sehen und leichte Orientierung mit exzellenter Tiefenwahrnehmung. Das System besteht aus dem Videolaparoskop TIPCAM®1 3D (0° und 30°), einer 3D-Kamera-Kontrolleinheit, einem 3D-Monitor sowie polarisierenden 3D-Brillen | |
2012 | Das ALL-IN-ONE-Kiefergelenkarthroskop erleichtert die Arthroskopie des Kiefergelenks, indem es den schwierigen Schritt der Triangulation überflüssig macht |
Die mechanische Resektion von hysteroskopischen Befunden wird durch den Intrauterinen Bigatti-Shaver (IBS®) möglich | |
2013 | Eröffnung des neuen KARL STORZ Logistikzentrums in Neuhausen ob Eck (Landkreis Tuttlingen). |
Eröffnung des KARL STORZ Besucher- und Schulungszentrums in Berlin nach erfolgter Renovierung des historischen Kaiserin-Augusta-Hospitals | |
2014 | Laut einer Studie der WirtschaftsWoche belegt KARL STORZ den ersten Platz als innovativstes Unternehmen des deutschen Mittelstands |
Eine neue Generation vielseitiger druckkontrollierter PCNL-Systeme | |
Erweiterung der modularen endoskopischen Kameraplattform IMAGE1 SPIES™ um 3D in FULL-HD-Qualität | |
2015 | Seit 70 Jahren steht das Familienunternehmen für Tradition, Innovation und Qualität in der Endoskopie |
Quellenangabe:
Unternehmen | |
Beschreibung | https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Storz_Endoskope |
Historie | https://www.karlstorz.com/az/de/history.htm |
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