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Germanischer Lloyd

Der Germanische Lloyd SE (als Teil der GL-Group) war als international tätige Klassifikationsgesellschaft ein technisches Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg.

Weltmarktführer Rang 343 Stand 2015 Zurück zur Liste: Weltmarktführer Rang 301 – 400

 

Der Konzern hatte die Rechtsform einer Societas Europaea (SE) und setzte mit rund 6900 Beschäftigten an über 200 Standorten in über 80 Ländern zuletzt rund 740 Millionen Euro um (Stand 31. Dezember 2010).

Wettbewerber sind unter anderem Bureau Veritas (Frankreich), American Bureau of Shipping (USA), Lloyd’s Register of Shipping (Großbritannien) und Société Générale de Surveillance (Schweiz).

Das 1867 gegründete Unternehmen blickt auf eine lange Tradition als Schiffsklassifikationsgesellschaft zurück, hat aber in den vergangenen Jahren insbesondere durch Zukäufe sein Industriegeschäft stark ausgebaut. So wurden unter anderem die britischen Beratungsunternehmen Advantica (2007), Noble Denton (2009) und Garrad Hassan (2009) übernommen und in die GL-Group integriert.

Zum 12. September 2013 schlossen sich die beiden bisherigen Konkurrenten Det Norske Veritas (DNV) und Germanischer Lloyd (GL) zusammen und gingen in der neuen DNV GL Group auf. An 300 Standorten werden rund 17.000 Mitarbeiter beschäftigt, der Jahresumsatz beträgt etwa 2,5 Milliarden Euro.

Historische Daten zur Germanischer Lloyd

Jahr
1862 wurde in Hamburg auf Initiative verschiedener Reeder ein Komitee gebildet
1867 erfolgte eine öffentliche Ankündigung der Gründerversammlung des Germanischen Lloyd
  Gegründet wurde der Germanische Lloyd am 16. März 1867 in Hamburg als deutsche Klassifikationsgesellschaft
1868 Franz Paetow wurde er vom Verwaltungsrat zum Direktor der neuen Gesellschaft berufen
  wurde das erste Schiffsregister des Germanischen Lloyd veröffentlicht, das 273 Schiffe umfasste. Nur zwei Jahre später kam das zweite Register mit 735 Schiffen heraus.
1870 Aufgrund des schnellen Wachstums war der Germanische Lloyd schon zwei Jahre nach der Gründung in dreizehn deutschen Städten und in über sechzig wichtigen ausländischen Häfen vertreten.
1872 als der Hauptsitz nach Berlin verlegt wurde, umfasste das Register schon 1870 Schiffe
1878 waren es 2353
1889 wurde die Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt
1890 erstmals die kaiserlichen Konsulate in den ausländischen Häfen an, die Tätigkeit des Germanischen Lloyd zu unterstützen
1891 nahm man die Bestimmungen für die Klassifikation und die Besichtigungen von Schiffen und deren Antriebsanlagen auf
1894 ein Vertrag zwischen der See-BG und dem Germanischen Lloyd abgeschlossen
1914 war bereits 10 Prozent der Welthandelsflotte bei ihm klassifiziert
  Dann kam jedoch der Erste Weltkrieg, der dem Germanischen Lloyd große Verluste in der Schiffsklassifikation einbrachte.
  Viele ausländische Schiffe wechselten die Klasse, da die Hauptverwaltung von der internationalen Schifffahrt abgeschottet war.
1920 das erste Register nach dem Ersten Weltkrieg herausgebracht werden. Mittlerweile konnten die internationalen Beziehungen aufgefrischt bzw. erneuert werden, was unter anderem dadurch zum Ausdruck kam, dass die See-BG und der Germanische Lloyd an den Vorbereitungen für die internationale Freibord-Konferenz mitwirkten.
  Der Zweite Weltkrieg versetzte dem Germanischen Lloyd einen noch härteren Schlag als der erste. Viele Verwaltungsgebäude und Büros wurden zerstört, so dass der Lloyd seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen konnte.
1950 er Jahre. Nun beschäftigte er sich, wie eingangs erwähnt, hauptsächlich mit der Überwachung von Neubauten. Es war ihm möglich, eine gute Basis für die kommende Vergrößerung der AG zu schaffen.
1960 er Jahre. Es folgte eine Ausweitung der Aktivitäten, wie zum Beispiel meerestechnische Bauwerke und Offshore-Geräte, aber auch Anlagenbau.
  Außerdem wurden weitere große technische Fortschritte in der nun internationalen Organisation erreicht.
1970 Im Zuge der internationalen Wiedereingliederung stieg der Anteil der ausländischen Flagge Ende der 1970er Jahre auf über 50 Prozent. Aufgrund des Fortschritts in der Schiffstechnik war es nötig, wissenschaftliche Berechnungsmethoden zu entwickeln, was der Germanische Lloyd in seinem Haus konsequent durchführte. Forschungsarbeiten wurden auch auf maschinentechnischem Gebiet ausgeführt.
1977 erfolgte ein weiterer Ausbau des Tätigkeitsbereiches mit dem Gebiet Wasserbau (zum Beispiel der Bau von Schleusen) und durch den Einstieg in die Windenergie.
1980 er Jahre. Durch die Schiffbaukrise in den 1980er Jahren wurde der Germanische Lloyd hart getroffen, so dass 1987 ein Rückgang von 50 Prozent gegenüber 1985 zu verzeichnen war. Jedoch setzte die Erholung rasch wieder ein, was der breiten Diversifikation zu verdanken war.
1999 einen Einbruch in der Statistik des Wachstums, was vor allem auf die Asienkrise, der Krise in Russland sowie der Schwäche im Wirtschaftswachstum in Europa zurückzuführen ist.
2004 in der Rezession, was einige Verschiebungen und Stornierungen von Neubauten zur Folge hatte. Trotzdem ist der Germanische Lloyd heute nach Anzahl der klassifizierten Schiffe die viertgrößte Klassifikationsgesellschaft der Welt.
  28 Prozent der Weltcontainerschiffstonnage fährt mit der Klasse des Germanischen Lloyd, und er hatte die Aufsicht über mehr als 50 Prozent der Containerschiffsneubauten in den vergangenen drei Jahren.
2005 betrug die Anzahl der Neubauten und der fahrenden Flotte 5800 Schiffe
2006 Auch die Mitarbeiterzahlen sind stetig gestiegen, was ebenso eine Konsequenz des Erfolgs dieser Klassifikationsgesellschaft ist. Insgesamt waren über 3200 Mitarbeiter in 191 Stationen in 78 Ländern auf der ganzen Welt tätig. Unter ihnen waren mehr als 1700 Ingenieure unterschiedlichster Disziplinen
  Neuer Sitz des Germanischen Lloyd, Hauptgebäude am Brooktorkai 18 in der Hamburger HafenCity
2010 befindet sich der Germanische Lloyd im neuen GL-Hauptgebäude in der Hafencity
2012 wurde bekannt gegeben, dass der Germanische Lloyd eine Fusion mit Det Norske Veritas (DNV), einem seiner Konkurrenten auf dem Gebiet der Schiffsklassifikation, anstrebt.
2013 wurde die Fusion des Germanischen Lloyd mit Det Norske Veritas wirksam.

Quellenangabe:

Unternehmen
Beschreibung  https://de.wikipedia.org/wiki/Germanischer_Lloyd
Historie  https://de.wikipedia.org/wiki/Germanischer_Lloyd

Kommentare

Mehr als 1.000 Weltmarktführer kommen aus Deutschland | Trading – Aktien 8. Februar 2016 um 23:30

[…] Germanischer Lloyd […]

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