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Der Handel mit Indizes – Kapitel 3

Jetzt geht es endlich los, dass wir uns um die Trading Strategie kümmern. Wir wissen nun sehr genau wo die Risiken sich verbergen und wie wir diese gering halten können. Jetzt wollen wir unseren Fokus auf die Arbeitsweise und Strategie legen. Dazu schauen wir uns die Indizes mal etwas genauer an.

Ganz wichtig ist, dass wir die bis jetzt gelernten Regeln auch verinnerlichen um Risiken richtig einschätzen zu können und nach Möglichkeit zu minimieren. Das ist zu vergleichen mit dem Autofahren. Wenn wir sofort mit Vollgas fahren, fliegen wir bei der ersten Kurve die kommt gleich raus und haben einen Totalschaden, also Totalverlust. Geben wir nicht so viel Gas kommen wir auch um die engen Kurven und gelangen am Ende ans Ziel. Die Geschwindigkeit ist also unsere Stellschraube, das Risiko das wir bereit sind einzugehen um an unser Ziel zu gelangen. Die einen fahren eher sportlich und die anderen fahren eher vorsichtig und langsam ans Ziel. Dies gilt es jetzt herauszufinden, zu welcher Art sie gehören. Zu den sportlichen oder eher zu den vorsichtigen. Es spielt keine Rolle, niemand muss hier etwas beweisen. Mir ist nur wichtig, dass Sie heil an Ihr Ziel kommen. Das ist das klar definierte Ziel der Trading Strategie.

Die Trading Strategie

  1. Faktoren die die Kurse bewegen.

Beginnen wir nun mit der Trading Strategie. Dazu müssen wir als erstes wissen was die Kurse an der Börse bewegt und wie sie sich auswirken. Worauf basieren unsere Entscheidungen und wie gehen wir dann vor. Das sind die Grundlagen für Ihr zukünftiges Verhalten an der Börse. Wir haben bereits gelernt auf was wir achten müssen und ganz wichtig was wir vermeiden sollten.

Wirtschaftsdaten

Täglich kommen sehr viele Wirtschaftdaten die die Kurse an den Börsen bewegen. Das sind zum einen Unternehmenszahlen, wie Umsätze, Wachstumsraten usw. sowie natürlich auch allgemeine Daten, wie das Wirtschaftswachstum in Deutschland, Exporte aus Deutschland und vieles mehr. All diese Daten bewegen mal mehr, mal weniger die Kurse an der Börse.

Entscheidungen der Leitbanken

Sehr großen Einfluss haben die Entscheidungen der verschiedenen Leitbanken auf die Kurse. Wobei hier sicher die Zinsentscheidungen den größten Einfluss auf die Kursentwicklungen haben.

Psychologisches Verhalten der Trader

Ein Faktor den wir nicht voraussehen können, der aber manchmal recht kräftig die Kurse bewegen kann. Viele Trader schauen nur auf die aktuelle Kursentwicklung, indem sie vor dem Chart sitzen und diesen beobachten. Oft werden durch das Verhalten dieser die Kursbewegungen noch verstärkt. Geht der Kurs mal etwas stärker runter, versuchen diese Trader am Fallen des Kurses zu profitieren und gehen mit dem aktuellen Trend mit. Bei manchen Tradern klappt das für eine Weile ganz gut, doch in der Regel führt dies zu Verlusten. Wir müssen diese Faktoren nur kennen und entsprechend einordnen können.

Das politische Verhalten einzelner Länder

Politisches Verhalten der Länder hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Kurse an der Börse. Die mit Sicherheit größten Auswirkungen haben wirtschaftliche Sanktionen. Kommt es zu solchen Entscheidungen gehen die Kurse meistens erst mal kräftig runter. Jüngstes Beispiel, als die Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen wurden verlor die Börse in Europa, USA ca. 4% und in Russland gingen gut und gerne 16% Kursverluste einher. Wobei sich die Kurse in Europa und USA nach ein paar Tagen wieder erholt hatten sind die Kurse in Russland weiter gefallen. Solche Entscheidungen oder weltpolitischen Entwicklungen müssen wir immer beobachten und im Auge behalten um eine richtige Prognose treffen zu können.

Geopolitische Entwicklungen

Unter geopolitischen Verwerfungen versteht man das Entstehen neuer kriegerischer Krisenherde auf dem Globus. Je nach Region hat dies größere bis auch gar keine Auswirkungen auf die Kurse. Der Ukrainekonflikt hatte natürlich sehr große Auswirkungen und ließ die Kurse kräftig nach unten rutschen in Europa und auch den USA. Da brauchten die Kurse auch deutlich länger und es benötige positive Anzeichen wie Friedensgespräche usw. um sich wieder zu erholen. Auch hier gilt es sich immer gut informiert zu halten um die Entwicklungen an der Börse einschätzen zu können und entsprechend zu handeln.

  1. Die Faktoren und deren Auswirkungen

Im kommenden Kapitel geht es dann endlich los mit den Trades, versprochen. J

Wir kennen jetzt die Dinge auf die wir achten müssen um Verluste zu vermeiden. Dann kennen wir die Faktoren die die Kurse bewegen. Jetzt müssen wir noch wissen welche Auswirkungen die Faktoren haben. Gehen damit die Kurse rauf oder runter?

Dafür unterscheiden wir zwischen langfristigen und kurzfristigen Auswirkungen auf die Kursentwicklungen. Beginnen wir mit den wichtigen Kurstreibern.

Die Leitbanken haben immer langfristige Auswirkungen.

Ganz grob beschrieben, bestimmen die Leitbanken wie viel Geld einer bestimmten Währung im Umlauf ist. Wenn eine Leitbank hohe Leitzinsen hat, fließt das Geld aus dem Umlauf zurück zur Leitbank. Mit anderen Worten die Geldmenge sich im Umlauf befindet, wird kontinuierlich weniger. Je höher der Leitzins, je schneller schrumpft die Geldmenge.

Startet die Leitbank ein Anleihen Kaufprogramm erhöht sie die Geldmenge die im Umlauf ist.

Je mehr Geld einer bestimmten Währung im Umlauf sich befindet, je geringer ist der Wert im Vergleich zu anderen Währungen. Es gilt aber auch, je mehr Geld in den Umlauf gepumpt wird, umso besser geht es in der Regel der Wirtschaft. Als Beispiel: Die EZB startet ein Anleihen Kaufprogramm in Europa, dann sinkt der Wert des € gegenüber des $ oder auch des Yen. Der Euro geht also runter. Da dieses Geld wiederum der Wirtschaft zu Gute kommt, steigt gleichzeitig der DAX. Da die Wirtschaft aber immer auch Zeit benötigt um Investitionen umzusetzen, sind die Auswirkungen langfristig zu betrachten.

Wirtschaftsdaten haben eher eine kurzfristige Auswirkung.

Täglich werden an den Börsen unzählige Unternehmensdaten veröffentlicht. Das können Monatsberichte, Quartalsberichte, Planzahlen, Übernahmeabsichten, Vorstandsentscheidungen, kurz gesagt es können eine Menge von verschiedenen Informationen sein die veröffentlicht werden und werden mal besser mal weniger gut auf die Anleger wirken. In der Regel haben diese Informationen eher kurzfristige Auswirkungen auf die Kurse. Wir gehen bei der „Trading Strategie“ nur auf die Langfristigen Aussichten ein. Trotzdem dürfen wir die kurzfristigen Faktoren nicht aus dem Auge verlieren.

Einen wichtigen Überblick über viele wichtige Wirtschaftstermine der Börse finden Sie hier:

http://www.dailyfx.com/deutsch/wirtschaftsdatenkalender

  1. Unvorhersehbare Ereignisse die die Kurse bewegen

Die Korrektur

Eine Korrektur liegt dann vor, wenn die Kurse nach einer länger anhaltenden Auf- oder Abwärtsbewegung plötzlich in die entgegengesetzte Richtung laufen. Der Grund für eine Korrektur liegt in der Regel darin, dass die Marktteilnehmer die vorherige Kursbewegung als übertrieben einschätzen und Gewinne mitgenommen beziehungsweise Kaufkurse genutzt werden. Die Stärke der Korrektur hängt oft von der vorangegangenen Kursbewegung ab, nach heftigen Bewegungen ist das Korrekturpotenzial tendenziell größer. Von der Konsolidierung ist die Korrektur dadurch zu unterscheiden, dass sie länger andauert als diese.

Gewinnmitnahmen

Gewinnmitnahmen entstehen dann, wenn der Kurs kurzfristig stark angestiegen ist und viele Day-Trader schnell wieder aussteigen um Gewinne mit zu nehmen. Oft liegt dann für fallende Kurse kein Grund vor. Doch in der Regel steigen die Kurse dann auch schnell wieder an.

Panikverkäufe

Panikverkäufe entstehen an der Börse oft durch entstehende Gerüchte. Weil oft die im speziellen Aktienpreise durch Planungen der Vorstände angetrieben werden und nicht immer auf bestehende Fakten ruhen, sind die Aktienpreise oftmals Bestandteil von, sagen wir mal Geschichten. Kommt jetzt ein Gerücht auf, kann es schnell zu Panikverkäufen führen, weil die Anleger entsprechend schnell und oft unüberlegt handeln oder einfach nur Ihr Kapital sichern möchten. Gerüchte werden oft schnell wieder vergessen und die Kurse erholen sich meistens auch schnell wieder, wenn die entstandenen Gerüchte wieder aus der Welt geschaffen werden können.

Psychologische Effekte

Durch die sehr große Zahl an Tradern weltweit und in vielen Fällen, leider auch unwissenden Händlern kann es schnell zu einem Massenverhalten unter den Tradern kommen. Geht der Kurs mal ungewöhnlich stark in eine Richtung, dann springen viele auf diesen Zug auf um mitverdienen zu können. Dann spricht man gerne auch von überverkauft oder überkauft.

Naturkatastrophen

Naturkatastrophen wie Hurrikans oder Wirbelstürme in den USA z.B. können die Börsenkurse im speziellen die Indizes wie den DOW Jones stark belasten und sind für uns in den meisten Fällen unvorhersehbar bzw. wir haben nicht die Möglichkeit welcher Schaden entsteht. Hier sind die Kursbewegungen jedoch meistens nicht sehr groß und schnell wieder erledigt. Trotzdem sollte man wissen, dass solche Vorkommen das Börsengeschehen durchaus beeinflussen können. Wir hier in Deutschland hatten auch schon ein Jahrhundert-Hochwasser welches den DAX kurzfristig deutlich sinken ließ. Betrachtet man den wirtschaftlichen Schaden der entsteht, ist dies auch eine natürliche Reaktion seitens der Anleger, dass diese Ihre Investitionen erst mal abziehen und eine abwartende Haltung einnehmen.

Terroranschläge

Terroranschläge wie der 11.September in den USA können und haben massive Auswirkungen auf die Börse. Auch diese Faktoren sind wichtig zu wissen, damit wir nicht überrascht werden können und solche Dinge an der Börse auch überleben und aussitzen können.

 

Fazit

All diese Faktoren sind Faktoren die die Kurse bewegen, manche positiv und andere wieder negativ. Es ist für unsere Strategie wichtig, diese Faktoren zu kennen und entsprechend einordnen zu können. Die meisten der Faktoren lernen wir zunehmend einzuschätzen mit der sich aufbauenden Routine.

Die für uns wichtigsten Faktoren sind die langfristigen, wie die Entscheidungen der Leitbanken und die verschiedenen Wirtschaftsdaten. Wir achten darauf ob mit weiterem Wirtschaftswachstum zu rechnen ist in Zukunft. Mit einfachen Worten wie schätzen wir die allgemeine Lage eines Index ein, wird er am Jahresende höher sein wie jetzt oder laufen wir in eine Wirtschaftskrise.

Betrachten wir die Vergangenheit an der Börse, so wäre für uns seit 2005 lediglich das Jahr 2008 kritisch gewesen, wenn wir diese Faktoren nicht beachtet hätten und entsprechend unser Handeln angepasst hätten. Sie sehen also wir arbeiten mit unserer Strategie sehr risikoarm und setzen ganz klar auf langfristigen und dauerhaften Erfolg.

Börse besteht aus harten Fakten und Geschichten

Es sind teilweise harte Fakten wie Unternehmenszahlen Umsatz und auch Arbeitslosenzahlen oder andere Wirtschaftszahlen. Diese Zahlen sind recht leicht einzuordnen.
Etwas schwieriger sind da schon Planzahlen. Planzahlen beruhen immer auf Prognosen und natürlich auf den Schultern der Männer die die Firmen leiten und an die Produkte dieser Firmen glauben. Doch dies sind lediglich annahmen, also nicht mehr als Geschichten.
Beides zusammen müssen wir richtig einschätzen lernen. Dies sind die zwei Seiten der Börse.


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