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Die selbsterfüllende Prophezeiung

Wir können die Menschen in zwei grundlegende Gruppen einteilen. Auf der einen Seite haben wir die Optimisten die mit einem positiven Ausgang einer Sache rechnen und auf der anderen Seite haben wir die Pessimisten die mit einem negativen Ausgang einer Sache rechnen.

Was ist eine selbsterfüllende Prophezeiung?

Jeder von uns Menschen kennt sowas, da bin ich mir ganz sicher. Überlegen Sie mal, wann haben Sie das letzte mal den Gedanken oder das Gefühl gehabt:

„Ich hab’s doch gewußt!“

 

Oft sind wir uns gar nicht so richtig bewußt über unsere Gedanken. Doch deutlich wird es immer wenn besondere Ereignisse bevorstehen. Wenn wir z.B. ein Date haben oder die Führerscheinprüfung steht bevor, dann wird es uns oft sehr deutlich. Man hat dann immer so ein Gefühl ob es klappt oder nicht klappt. Dieses Gefühl entsteht oft ob wir wollen oder nicht. Umgangsprachlich wird es auch oft als Entgegenfiebern bezeichnet.

Mal angenommen es besteht das Gefühl bei der bevorstehenden Führerscheiprüfung durchzufallen. Dann haben wir natürlich Angst und je näher die Prüfung jetzt rückt um so aufgeregter werden wir. Diese Angst beeinflußt ganz klar unsre Wahrnehmung und erhöht die Gefahr dass wir während der Prüfung Fehler machen ganz dramatisch. Damit erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausgang der Situation so kommt wie wir es vorhergesehen haben.

Das was wir gedanklich erwarten oder befürchten scheint häufig wahr zu werden.

 

Unsere Gedanken beeinflussen ganz klar unsere Verhaltensweise. Wenn wir von etwas überzeugt sind, handeln wir entsprechend. Und was hat mehr Einfluss auf unsere Realität und die Entwicklung unseres Umfeldes als unser Handeln. Richtig NICHTS! Unsere Überzeugungen steuern unsere Handlungen.

Hierfür gibt es Zahlreiche Experimente in der Verhaltensforschung und auch die Quantenphysik hat hier wesentliche Fortschritte in Ihrer Forschung gemacht und dazu beigetragen, dass wir die dabei ablaufenden Prozesse mehr und mehr verstehen.

Unsere Erwartungen beeinflussen unser Verhalten.

 

Auch wenn uns das nicht wirklich bewußt sein mag doch andere Menschen reagieren entsprechend darauf.

Wenn sich nun unsere Erwartungen dann auch erfüllen, sprechen wir hier von einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Auf diese reagieren wir dann oft mit den Gedanken oder auch Worten: „Ich hab’s kommen sehen!“ oder „Ich hab’s doch gewußt!“

Wir sollten uns darüber klar werden, dass wir den Ausgang des Ereignisses mit unserem eigenen Verhalten beeinflusst haben und so die Wahrscheinlichkeit des von uns erwarteten Ausgangs deutlich erhöht haben.

Schauen wir uns dies mal anhand eines kleinen Beispiels an:

Wir lernen jemanden kennen und haben den Eindruck, dass diese Person unzuverlässig ist. Wir haben also ob wir es nun wollen oder nicht uns über diese Person ein Urteil gebildet.

Nämlich das (Vor)urteil, dass diese Person unzuverlässig ist.

Was passiert nun in der Zukunft wenn wir mit dieser person häufiger zu tun haben? Wir richten unsere Aufmerksamkeit ganz automatisch auf die Dinge in denen sich unser Urteil bestätigt. Das (Vor)urteil der Unzuverlässigkeit. Und je häufiger wir dieses Urteil nun sogar noch bestätigt bekommen, je sicherer werden wir in unserer Annahme. Wir blenden sogar noch sämtliche Faktoren aussenherum aus. Es ist durchaus möglich, dass diese Person gar nicht beabsichtigt unzuverlässig zu sein. In der Regel führt das irgendwann zu einem Ereignis, dass wir dann sozusagen vorhergesehen haben. Bei einem Mitarbeiter, kann dies z.B. die Entlassung sein. Einen unzuverlässigen Mitarbeiter kann man nicht tragen. Und dann trennen sich die Wege. Passiert dies wird die Erwartung die wir anfänglich hatten erfüllt. Nur selten kommt es anders.

Schauen wir uns den Weg dieser Entwicklung einmal etwas genauer an.

Mal angenommen wir sind der Chef und haben das Urteil der Unzuverlässigkeit über einen unserer Mitarbeiter. Wir sehen jetzt nur noch die Tage an denen der Mitarbeiter z.B. zu spät gekommen ist oder eine ihm zugeteilte Aufgabe nicht zu unserer Zufriedenheit erfüllt hat. Das ruft natürlich hervor, dass wir unser Verhalten dieser Person gegenüber auch entsprechend ausüben. Wir beginnen damit Druck aufzubauen. Wir emahnen Ihn pünktlich zu sein. Seine Aufgaben zu erfüllen usw. Diese Verhaltensweise führt natürlich zu Reaktionen bei unserem Mitarbeiter und entsprechend ändert sich dessen Verhalten dann auch.

Dem können wir uns gar nicht entziehen. So funktioniert nun mal unsere Welt.

Unsere Erwartungen beeinflussen unsere Wahrnehmung

 

Wir alle kennen diese Bilder aus dem Internet. In denen man verschieden Dinge wahrnehmen kann obwohl es sich um ein und das selbe Bild handelt.

Wahrnehmung-Gesicht

Was sehen Sie in diesem Bild?

Den alten Mann der Saxophon spielt“ oder doch die „junge Frau mit dem langen Haar“?

Jetzt versuchen Sie mal zwischen den beiden verschiedenen Wahrnehmungen umzuschalten. Das fällt sehr schwer oder?

Wir haben hier ein sehr schönes Beispiel wie wir auch unsere Mitmenschen wahrnehmen. Wir sehen was wir erwarten. Kommen wir zurück zu dem unzuverlässigen Menschen von gerade eben. Je mehr wir die Unzuverlässigkeit erwarten, je mehr fokussieren wir uns darauf und je häufiger bestätigen wir uns selbst diese Erwartungshaltung. Je unzuverlässiger erscheint uns diese Person. Genauso schwierig stellt es sich für uns dar, wenn wir jetzt versuchen in dieser Person anders zu betrachten. Doch wie in dem Bild ist dies durchaus möglich. Es kann durchaus sein, dass diese Person sehr positive Eigenschaften hat, es fällt uns nur schwer diese zu sehen.

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Kommentare

Die Optimisten | Trading – Mental Training 14. Januar 2016 um 7:56

[…] Wer sich permanent einredet, dass es schief gehen wird hat meistens genauso oft recht wie derjenige der von einen positiven Ausgang ausgeht. Dieses Phänomen nennt man auch „Selbsterfüllende Prophezeiungen“ […]

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